Die Stadt Dornstetten wurde als eine von zehn Kommunen bundesweit für das Projekt "Jugend entscheidet" der Hertie-Stiftung ausgewählt. Vor Ort engagieren sich die Fraktionsvertreterinnen aus dem Gemeinderat Christa Dengler (links), Sandra Thewes (Zweite von links) und Ilona Costantino (Zweite von rechts) in einem kommunalen Team. Direkte Ansprechpartnerin für Stiftungsvertreter wird Jugendreferentin Susanne Rinck (Mitte) sein. Foto: Strantz-Kleindienst Foto: Schwarzwälder Bote

Beteiligung: Dornstetter Stadträte legen Grundstein für Teilnahme an Stiftungsprojekt "Jugend entscheidet"

Der Anfang ist gemacht: Für das Projekt "Jugend entscheidet" der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, für das Dornstetten als eine von zehn unter insgesamt 115 Kommunen ausgewählt wurde, hat der Gemeinderat jetzt unter anderem ein kommunales Team bestimmt.

Dornstetten. Drei Vertreterinnen der Gemeinderatsfraktionen – Christa Dengler (SPD), Sandra Thewes (FB) und Ilona Costantino (FW/CDU) – werden sich für das Projekt stellvertretend für die Stadt und den Rat vor Ort engagieren und es eng begleiten. Ansprechpartnerin für Stiftungsvertreter ist Jugendreferentin Susanne Rinck. "Ich bin froh und stolz, dass wir ausgewählt wurden", freute sich Bürgermeister Bernhard Haas.

Susanne Rinck informierte das Gremium über die wichtigsten Details und Ziele des Projekts und skizzierte den vorgesehenen Zeitplan bis Sommer 2022. Das neue Programm, das in Kooperation mit dem Partnerverein "Politik zum Anfassen" läuft, diene demnach der Förderung lokaler Demokratie und der Stärkung der Jugendbeteiligung.

Die – wenn man so wolle – Grundsteinlegung für das Projekt erfolge derzeit. Es habe jüngst bereits ein Gespräch mit zwei Vertreterinnen der Stiftung gegeben. In den nächsten Wochen werde die Stadt eine Kooperationsvereinbarung zu dem Projekt erhalten, das die Stiftung mit einem Coach unterstützt. In der Vereinbarung würden unter anderem die Zustimmung zum Leitfaden, die Zuständigkeiten, der Datenschutz sowie die Gewährung eines Sachkostenzuschusses der Stiftung in Höhe von 5000 Euro geregelt.

Das nun in der Ratssitzung gebildete kommunale Team werde, so Rinck weiter, maßgeblich die Umsetzung des Projekts gestalten und Ideen für eine künftige Jugendbeteiligung entwickeln. Angesprochen werden sollen Jugendliche von 12 bis 15 Jahren.

Veranstaltungen bis April sollen dem gegenseitigen Kennenlernen von kommunalen Vertretern und Stiftungsvertretern dienen. Dann kommen bis Juni die Hauptpersonen, die Jugendlichen, ins Spiel. Geplant sei eine sogenannte smarte, also digitale Stadtrallye, bei der die jungen Leute ihre Stadt und die Kommunalpolitik kennenlernen sollen. Ferner seien ein digitales Auftakttreffen und ein Kommunikationsworkshop der Prozessbegleitungen für die Kommune vorgesehen.

Bei einer vom Partnerverein "Politik zum Anfassen" konzipierten und moderierten Beteiligungsveranstaltung sollen die Jugendlichen dann Themen, die ihnen wichtig sind, einbringen. Diese sollen sie mit dem kommunalen Team diskutieren, woraufhin dieses den Auftrag hat, die Vorschläge der jungen Menschen zu bearbeiten und gegebenenfalls auch im Gemeinderat zu erörtern. Live und vor Ort in der Kommune soll dann eine Themenwahlveranstaltung stattfinden.

Gemeindefest als würdiger Abschluss

Von etwa Juli bis November sei dann, erläuterte die Jugendreferentin weiter, das kommunale Team gefragt. Es solle sich überlegen, wie Politik und Verwaltung die Vorschläge der Jugendlichen umsetzen können – in welcher Zeit, mit welchen Kosten, letztlich auch ob überhaupt. Für September plant die Hertie-Stiftung ein Vernetzungstreffen aller "Jugend entscheidet"-Kommunen.

Eine Entscheidungsphase soll von September bis Dezember laufen. Jugendliche, das kommunale Team und andere Prozessbeteiligte sollten sich vor einer öffentlichen Ratssitzung treffen, so Rinck, wobei die Jugendlichen dann über das abstimmen sollten, was aufgrund ihrer ehemals gemachten Vorschläge erarbeitet wurde. Das könnten mehrere Varianten sein. Eine öffentliche Ratssitzung mit vorgezogener Sitzung der Jugendlichen sei vorgesehen.

Dann folge eine Phase der Implementation, also der Umsetzung dessen, für was die jungen Leute sich ausgesprochen haben. Wie lange diese Umsetzung dauere, hänge davon ab, wie machbar alles sei. Letztlich gehe es darum, so betonte Bürgermeister Haas in diesem Zusammenhang, dass die Jugendlichen lernten, wie, in welchem Zeitrahmen oder ob überhaupt etwas umsetzbar sei. Das sei ein wichtiger Lernprozess. Ein Gemeindefest im Frühjahr oder Sommer 2022 sei, so Rinck abschließend, von der Stiftung als würdigender Abschluss des Projekts geplant.