Lifting für Dornstettens gute Stube: Mehr Angebote und bessere Begehbarkeit. Über 400 Interessierte bei Bürgerversammlung.
Dornstetten - Das Stadtjubiläum zum 1250-jährigen Bestehen Dornstettens rückt näher. 2017 wird gefeiert. Bis dahin soll der Marktplatz umgestaltet sein. Aber wie?
Pflastersteine machen sich gut in einem historischen Stadtkern. So schön sie aussehen, für manche sind sie hinderlich. Für Senioren etwa, die mit dem Stock oder Rollator unterwegs sind, oder für Frauen mit höheren Absätzen ist der Gang über den Marktplatz mitunter beschwerlich. Der Arbeitskreis Altstadt, der Ideen für die Umgestaltung und Belebung des Marktplatzes entwickelt hat, die demnächst im Gemeinderat diskutiert werden, beschäftigt sich mit diesem Problem. Drei Sandsteinwege sollen künftig zum Brunnen führen. Auch ein zweiter Brunnen ist geplant, an dem Kinder spielen können. Eine Tankstelle für E-Bikes und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zählen zu den weiteren Vorschlägen.
Bei der Bürgerversammlung zeigte sich, wie sehr der Marktplatz den Einwohnern am Herzen liegt. Alexander Hermann meldete sich als erster zu Wort – und sprach sich für einen autofreien Marktplatz aus. "Wenn ich da sitze", bezog er sich auf Außenplätze an der Zugangsseite zum Café-Bistro Canapé, "fahren die Autos vielleicht 20 Zentimeter an meinen Füßen vorbei. Ein Punkt den man angehen sollte", meint Hermann. Bürgermeister Bernhard Haas sieht das anders. Wenn der Gemeinderat Hermanns Meinung teile, sei das Landratsamt möglicherweise bereit, die Straße zu schließen. Er selbst sehe Nachteile, denn ohne diese Zufahrt Richtung Zehntgasse, etwa für Kleinbusse, die Kinder zum Sprachheilkindergarten bringen, sei der Kirchplatz mehr vom Verkehr belastet. Außerdem beziehe sich die Außenbewirtungserlaubnis des "Canapés" auf den Marktplatz – "aber nicht unbedingt auf diesen Bereich". Der Punkt werde aber noch einmal besprochen.
"Den Marktplatz kann man nur beleben, wenn man die Gastronomie belebt", betonte Ex-Gemeinderat Roland Nestle und nannte Städte im Kinzigtal als Beispiel. Die Zufahrt zum Kirchplatz über den Marktplatz berge auch Gefahren für Kinder, die aus dem "Canapé" kommen.
Ottilie Reisbeck forderte die Stadtverwaltung auf, geplante Bepflanzungen später auch zu pflegen. In der Unterstadt sei zurzeit vieles ungepflegt. Auch sie hat Erfahrungen mit den Pflastersteinen gemacht. Ein Teil des Pflasters sei saniert, das neue aber nicht besser zu begehen als das alte.