Die Hohwielstraße in Dornstetten: Jetzt noch ein idyllischer Spazierweg, wird sich diese schmale Straße im Zuge der Erschließungsarbeiten für das Gebiet Kreuz II in eine Baustellenzufahrt mit Haltebuchten verwandeln. Foto: Günther

Stadt macht sich an Erschließung von erstem Abschnitt. Gasanschluss nur für Mehrfamilienhäuser.

Dornstetten - Im Frühjahr soll der erste Abschnitt des zwischen Dornstetten und Aach gelegenen Baugebiets Kreuz II erschlossen werden. Der Gemeinderat hatte nun noch über zwei wichtige Details für die Erschließung zu entscheiden: die Energieversorgung und die Zufahrt für den Baustellenverkehr.

Bauamtsleiter Alexander Mönch erläuterte die Ausgangslage bezüglich der Erdgasversorgung. Vorab hatte er dazu mit den Stadtwerken Freudenstadt verhandelt und stellte nun fest: "Das Interesse der Stadtwerke ist hierfür sehr gering." Begründet wird dies mit fehlender Wirtschaftlichkeit, bedingt durch den immer niedrigeren Energieverbrauch der Gebäude und den Einsatz anderer Versorgungsarten.

In anderen Gemeinden ist inzwischen ein Modell erfolgreich, bei dem die Kosten für den Gasnetzausbau gleich bei der Erschließung mit auf die Bauplätze umgelegt werden. Die von den Stadtwerken ermittelten Kosten für das Erdgasnetz im gesamten Gebiet belaufen sich auf rund 180 000 Euro, dies würde pro Quadratmeter Bauland eine Preiserhöhung um 4,88 Euro bedeuten. Ob dieser Summe bat Stadtrat Rolf Straub (Freie Bürger) zu bedenken, dass sich diese Preiserhöhung lediglich auf die Bereitstellung des Netzes bezieht. Beim konkreten Anschluss eines Neubaus kämen noch die Anschlusskosten hinzu.

Nicht ideal, aber ohne Alternative

Auch Fritz Fahr (Freie Wähler/CDU) hatte Probleme damit, "bei sowieso hohen Bauplatzpreisen noch zusätzlich rund fünf Euro zusätzlich zu kalkulieren". Allerdings sah er im Gegensatz zu den Einfamilienhäusern bei den Mehrfamilienhäusern kaum eine andere Möglichkeit als die Versorgung mit Erdgas. Dieser Argumentation konnten seine Ratskollegen folgen. Somit wird das neue Baugebiet nicht im Gesamten an die Gasversorgung angeschlossen. Ein Gasanschluss ist nur für die geplanten Mehrfamilienhäuser vorgesehen.

In Erwartung des aufkommenden Baustellenverkehrs waren bei der Verwaltung mehrere Anrufe und Schreiben besorgter Anwohner eingegangen. Sie befürchten während der Bauzeit ein Verkehrschaos und haben auch Angst um ihre Kinder. Wie Bürgermeister Bernhard Haas erläuterte, wurde mit dem Ingenieurbüro Eppler nach Möglichkeiten gesucht, diese Belastungen so gering wie möglich zu halten. Geplant ist nun eine Baustellenzufahrt von der Bahnhofstraße her über den Aacher Berg und dann in Verlängerung über die Hohwielstraße – ein ausgebauter Feldweg, an dem sich zwei Häuser befinden. Dort ist wegen der geringen Straßenbreite vorgesehen, für die Bauzeit provisorische Ausweichbuchten anzulegen.

Im Verlauf der Diskussion zeigte sich, dass die Räte diese Lösung nicht als ideal, aber alternativlos einschätzen. Jörg Hamann (Freie Bürger) gab zu bedenken, dass diese Straße "das Naherholungsgebiet für die Menschen am Aacher Berg" sei. Zudem sei der Unterbau des Feldwegs für Baustellenverkehr nicht geeignet. Der Weg müsse nach Beenden der Baumaßnahme sicherlich saniert werden. Dem schloss sich Fritz Fahr an: "Der Weg ist sicher kaputt, wenn das Baugebiet fertig ist." Wobei er anmerkte, dass es sich danach möglicherweise auch herausstellen könnte, dass man die Hohwielstraße als Erschließungsstraße für das neue Baugebiet braucht.

Auch Bürgermeister Haas sprach sich für die Variante über die Hohwielstraße samt Haltebuchten aus. Diese Lösung habe die wenigsten Nachteile. Bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen wurde dies beschlossen.