THW im Großeinsatz. Bauwerk zwölf Meter lang und neun Tonnen schwer. Haus nicht länger abgeschnitten.
Dornstetten-Aach - Im Auftrag der Stadt Dornstetten hat das Technische Hilfswerk (THW) am Wochenende im Ortsteil Aach eine zwölf Meter lange Behelfsbrücke errichtet. Nötig wurde dies aufgrund des Hochwassers Anfang Januar.
Der Pegel der Glatt war so weit angestiegen, dass eine einspurige Brücke den Wassermassen nicht mehr standhielt und letztlich mitgerissen wurde. Infolgedessen war ein am gegenüberliegenden Ufer gelegenes Wohnhaus am Walkenrain komplett vom Straßenverkehr abgeschnitten und konnte nur noch zu Fuß über eine benachbarte Wiese erreicht werden.
Da Planung und Neubau einer Brücke vermutlich mehrere Monate in Anspruch nehmen, musste für diese Notlage eine Behelfslösung geschaffen werden, erklärt das THW in einer Pressemitteilung.
Das Hilfswerk ist unter anderem darauf spezialisiert, technische Einrichtungen des täglichen Lebens in Notsituationen wieder instandzusetzen oder zeitnah Übergangslösungen zu schaffen. Das Spektrum des THW umfasst dabei neben Versorgungseinrichtungen wie Strom und Trinkwasser auch Verkehrswege und Brücken.
Viele interessierte Bürger verfolgen die Arbeiten am Bach
Nach der ersten Erkundung durch den THW-Ortsverband Freudenstadt wurde gemeinsam mit Vertretern der Stadt entschieden, eine für Autos befahrbare Notbrücke zu erstellen. Dazu wurden die benötigten Bauteile vom benachbarten Ortsverband Schramberg angefordert. Bei der sogenannten Bailey-Brücke handelt es sich um ein Baukasten-System, mit dem gegebenenfalls auch größere Gewässer wie Neckar und Rhein problemlos überbrückt werden können.
Am Samstag wurde die Behelfsbrücke von ehrenamtlichen THW-Helfern aus Freudenstadt und Schramberg montiert und mit einem Kran an der vorgesehenen Stelle platziert. Zuvor hatte der Bauhof Dornstetten das Ufer entsprechend präpariert. Er unterstützte außerdem beim Aufbau.
Bereits am frühen Morgen trafen sich Vertreter der beiden THW-Ortsverbände Freudenstadt und Schramberg, Dornstettens Hauptamtsleiter Oliver Zwecker, Bauhofleiter Gerhard Keck und Statiker Richard Kilgus vor Ort. Zuerst wurden die standardisierten Brückenelemente der Bailey-Brücke auf dem angrenzendem Hof zusammengesetzt.
Die zwölf Meter lange, einspurig befahrbare Brücke mit einem Gewicht von neun Tonnen, die in diesem Fall aus vier Elementen aufgebaut ist, wurde mit einem Autokran auf das Ufer gesetzt. Nachdem die Brücke waagerecht ausgerichtet war, wurde ein Belag aus Holzdielen aufgelegt und an jeder Seite eine Auffahrrampe angesetzt. Insgesamt waren am Aufbau etwa 20 Helfer, Fach- und Führungskräfte im Einsatz, teilt das THW weiter mit.
Eine Vielzahl interessierter Bürger verfolgte die Arbeiten. Ortsvorsteher Hermann Friedrich, Dornstettens Bürgermeister Bernhard Haas und THW-Landesbeauftragter Dietmar Löffler waren ebenfalls vor Ort, um sich ein Bild von der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten zu machen. Bereits im Vorfeld hatte Bürgermeister Haas dem THW für die unkomplizierte und pragmatische Hilfe gedankt.
Alle Beteiligten waren hoch erfreut über den schnellen und reibungslosen Ablauf des Einsatzes, bilanziert das Technische Hilfswerk – vor allem die betroffene Familie, die nun auch per Auto wieder ihr Haus erreichen kann.
