Zwei neue Gebäude-Blöcke sollen in der Dornhaner Stadtmitte entstehen. Foto: „C2“-Architekturbüro

Das "Kroneareal" in Dornhan soll mit zwei Baukörpern neu belebt werden. Neben 13 Wohnungen sollen auch drei Gewerbe-Einheiten ihre Heimat in der Stadtmitte finden.

Dornhan - Zwei stadtbildprägende Wohn- und Geschäftshäuser mit Stellplätzen und Tiefgarage sollen auf dem "Kroneareal" neben dem Rathaus in der Fürnsaler Straße entstehen. Seit dem Abriss des ehemaligen Gasthauses Krone und des Gebäudes, in dem eine Müller-Filiale untergebracht war, lagen die Grundstücke brach, die sich im Besitz der Stadt Dornhan befinden. Peter Weber und Fabian Meergarten vom C2-Architekturbüro aus Baiersbronn stellten das präzisierte Bebauungskonzept mit Außenansichten, Grundrissen und Innenaufteilung im Gemeinderat vor.

Lockere Gliederung

Durch zwei Baukörper soll eine lockere Gliederung entlang der Fürnsaler Straße erreicht werden. Als zurückgesetztes Bindeglied liegen Aufzug und Treppenhaus dazwischen. Die Wohnungen in den Obergeschossen sind über Laubengänge auf der Nordseite zu erreichen. Die Südansicht wird durch Balkone und Grünflächen aufgelockert. Mit einer Firsthöhe von 13,3 Metern soll sich das Vorhaben gut zwischen Rathaus und Nachbargebäude einfügen. Verteilt auf die zwei Häuser, deren Vorderfronten dem leicht abknickenden Straßenverlauf folgen, entstehen knapp 1100 Quadratmeter Wohnraum in den beiden Obergeschossen sowie dem Dachgeschoss.

13 Wohnungen zwischen 60 und 110 Quadratmeter sind vorgesehen. Hinzu kommen rund 460 Quadratmeter Nutzfläche im Erdgeschoss für drei Gewerbe-Einheiten.

Für zwei davon existieren nach Vorgesprächen schon konkretere Vorstellungen. Zum einen soll es ein Bistro-Café mit Teilüberdachung für witterungsgeschützte Sitzplätze im Freien geben, zum anderen ein Angebot aus dem therapeutischen Bereich. Noch unklar ist die Nutzung der dritten Gewerbeeinheit. Zu den bisherigen Ideen zählte ein Fahrradladen. Das Architekturbüro ist offen für Anregungen.

Leerstand ist nicht zu befürchten

"Die Gewerbeeinheiten waren auch unser Wunsch", erteilte Huber der Rückfrage von Felix Lehmann eine indirekte Absage, ob die dritte Gewerbefläche als "Worst-Case-Szenario" in Wohnraum umgewandelt werden könne, falls sich kein Interessent finden sollte. Der Planer zeigte sich zuversichtlich. Ein Leerstand sei nicht zu befürchten, da noch Zeit bleibe und eine vorübergehende Eigennutzung der Räume als Immobilienbüro in Frage komme. Berücksichtigt wurde der Wunsch, eine öffentliche fußläufige Verbindung vom Rathaus zur Stadtbücherei am Marktplatz beizubehalten. "Kein Problem" hätte der Investor, wenn der Kinderspielplatz im hinteren Bereich öffentlich genutzt würde. Laut Markus Huber sind der exakte Zuschnitt und die Grundstücksaufteilung zwischen Stadt und Investor noch festzulegen. Öffentliche Flächen verbleiben bei der Stadt. Für bestimmte Innenstadtbereiche ist eine Stellplatzsatzung in Vorbereitung.

Mit Argusaugen betrachtete das Gremium daher Anzahl, Lage und Größe der Stellplätze. Ausgegangen wurde von 1,5 Stellplätzen pro Wohnung. Vierzehn der geplanten 29 Stellplätze liegen in der Tiefgarage. Sollten je nach Nutzungsart der Geschäftsflächen weitere Stellplätze erforderlich sein, wären als Optionen die Umwidmung von zwei Fahrradstellplätzen, die Erweiterung der Tiefgarage um zwei Plätze oder eine Stellplatzablöse in der Nähe denkbar. Mehrere Stadträte und Markus Huber plädierten dafür, einen Einzelstellplatz vor dem Haus zu verlegen, damit Fußgänger nicht vom Gehweg in den Straßenraum ausweichen müssen und die Tiefgaragenausfahrt besser einsehen können.

Gemeinderat stimmt zu

"Es ist höchste Zeit für eine Bebauung. Sie belebt die Innenstadt, was wir dringend brauchen", urteilte Alois Schanz und ging davon aus, dass genügend Interesse für eine schnelle Vermarktung der Wohnungen bestehe. Für Bistrobesucher gebe es auch noch öffentliche Stellplätze im Umfeld. Die Häuser werden nach KfW-55-Standard gebaut. Da jedoch die Antragsfrist auf die entsprechende Bundesförderung für Neubauten Ende Januar 2022 abläuft, kündigte Weber an, das Baugesuch noch in diesem Jahr einzureichen. Er ging vom Baubeginn im Frühjahr 2022 und einer Bauzeit von 18 Monaten aus. Mit der Fertigstellung sei im Oktober oder November 2023 zu rechnen.

Dass der Gemeinderat dem geplanten Bauvorhaben einhellig zustimmte und die Verwaltung ermächtigte, das Grundstück bis auf die öffentlich nutzbaren Flächen an den Investor zu veräußern, nahm Huber als Beweis für einen gelungenen Entwurf.