Der Lindensaal ist rappelvoll. Foto: Gukelberger

Versammlung in Leinstetten sehr gut besucht. Bürgermeister Markus Huber spricht im Lindensaal viele Themen an.

Dornhan-Leinstetten - "Bürgerversammlung heißt Gespräch und Diskussion", so begrüßte Bürgermeister Markus Huber die vielen Leinstetter, die der Einladung in den Lindensaal gefolgt waren. Hauptthema war das Bürgerhaus.

Mit dabei waren auch Amtsleiter Matthias Pickhardt vom Technischen Baubüro, Hauptamtsleiterin Sabine Heim, Ortsvorsteherin Sigrid Kümmich, Günter Hartmann vom Ingenieurbüro Wald und Corbe sowie Michael Pfau, Geschäftsführer des Zweckverbands Hochwasserschutz im Einzugsbereich der Glatt.

Zunächst ging Huber auf die Einwohnerentwicklung ein und zeigte anhand einer Tabelle, dass sich die Einwohnerzahl in Leinstetten von 636 im Jahr 2004 auf 584 im Jahr 2014 verringert hatte. Eine Steigerung wäre jedoch nur über Zuzug möglich, und die Versorgungsstruktur müsste verbessert werden. Mit dazu beitragen könnte der Bürgerbus, der in der nächsten Zeit eingesetzt werden soll. Die Bemühungen, einen Bäcker in den Ort zu bekommen, erweisen sich als äußerst schwierig und sind laut des bisherigen Verpächters aussichtslos.

Das Bürgerhaus war jedoch das Hauptthema der Versammlung. 2005 wurde ein erstes Konzept erarbeitet, das einen Um- oder Anbau an das bestehende Schulhaus vorsah. 2006 wurde per Beschluss im Gemeinderat das Bürgerhaus in die langfristige Planung aufgenommen. 2011 und 2012 wurde ein weiteres Konzept erarbeitet, der Standort Schule wegen der Zufahrt jedoch ausgeschlossen. Als weitere Alternativen wären das Sägewerk Bronner sowie das Grundstück Birk hinter der bestehenden Bushalle denkbar.

Der Platz beim Sägewerk Bronner wäre jedoch zu weit entfernt und versteckt, das Grundstück Birk stünde in zweiter Reihe zu sehr am Berg. Der vorgeschlagene Standort in den Kreuzwiesen wäre durch den Bau einer Zufahrtsbrücke zu kostenintensiv. Eine klare Mehrheit ist für das Bürgerhaus auf dem Wöhrd. Dies wäre machbar und wurde auch vom Förderverein als Standort favorisiert. Im Vorfeld fanden bereits 2013/14 Gespräche mit den Anliegern statt.

Hochwasserschutz steht auf der Tagesordnung

Für den Bau auf dem Gebiet Wöhrd spreche weiterhin die Entwicklung eines attraktiven Ortskerns zusammen mit dem Kinderspielplatz und der Hochwasserschutzmaßnahme, die Lage in der Nähe der Gaststätten Schloßbrücke und Adler wären für diese eine Win-Win-Situation und brächten weitere Vorteile. Beim Tagesordnungspunkt Hochwasserschutz erklärte Günter Hartmann vom Ingenieurbüro Wald und Corbe, dass der Hochwasserschutz im Bereich des Heimbaches abgeschlossen sei. Durch die Maßnahme entlang der Glatt soll der Festplatz abgesenkt werden und damit die Umflutmöglichkeiten um das Wehr verbessert werden. Die noch zu erledigenden Hochwasserschutzmaßnahmen zur Sicherung des Wöhrds wurden ausführlich erläutert. Entsprechende Pläne zum Hochwasserschutz konnten eingesehen werden.

Zum Tagesordnungspunkt Leaderprojekt Markthalle zeigte Rose Birk eine Präsentation des Architekturbüros Glück und Partner. Projektideen, wie die Schaffung einer Bauernmarkthalle mit einheimischen Produkten zur Grundversorgung sowie einem Café könnten gefördert werden. Hierzu müssten Investoren gewonnen oder eventuell eine Genossenschaft gegründet werden. Rose Birk regte an, es müsse etwas im Tal geschehen, um die touristische Entwicklung zu verbessern. Hierzu gehören auch der Ausbau der Wander- und Fahrradwege.

Zum Ausbau des Radwegenetzes erläuterte Bürgermeister Huber, dass bereits Konzepte erarbeitet seien und das Regierungspräsidium Freiburg plane.

Die Gemeinde unterstütze die Konzeptplanung, und die Fragen des Naturschutzes werden derzeit vom Regierungspräsidium geklärt. Wichtig wäre die Eigentümerbefragung. Wäre diese geklärt, müsste voraussichtlich kein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden, und der Bau des Radweges könnte relativ zügig angegangen werden. Das Publikum konnte sich anhand von Plänen über den Verlauf des Radweges informieren.

Zur Änderung des Flächennutzungsplans erklärte Huber, dass eine Erweiterung der Gewerbeflächen auf dem Kaltenhof bei Bedarf vorgesehen wird. Ebenso könnten durch eine Änderung des Flächennutzungsplanes bauliche Maßnahmen für das Sportgelände und Sportheim weiter entwickelt werden. Die Gewerbefläche im Bereich der Zimmerei Vogt kann wegen der Ausweisung als Überflutungsgebiet nicht beibehalten werden.

Informationen zum Thema Windkraft

Was die Windkraft in Leinstetten angeht, so hätten sich durch die systematische Prüfung vier Vorrangflächen für Windkrafträder, davon drei in unmittelbarer Nähe von Leinstetten, ergeben. Diese Flächen befinden sich im Bereich Bettenberg/Buchrain, Hart und Lungholz. Der Bürgermeister berichtete den Anwesenden, dass die Stadt versuche, die Platzfindung zu steuern. Würde die Stadt nichts unternehmen, wären die Investoren am Zug.