Diverse Grundstücksverkäufe erfordern eine zeitnahe, weitere Erschließung im Gewerbegebiet Süd in Dornhan. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Regenwasserkanäle verteuern die Entwässerung / Offene Gräben bei Investoren durchgefallen

Die Planung zur Erschließung der l-förmigen Verlängerungen der Röntgen- und der Otto-Hahn-Straße im Gewerbegebiet Süd wurde im Gemeinderat öffentlich vorgestellt.

Dornhan. Hohe Entwässerungskosten lösten Rückfragen zur Finanzierung aus, hatten aber letztlich keinen Einfluss auf den Ausschreibungsbeschluss, der im Anschluss an die kritische Hinterfragung einstimmig gefasst wurde.

Wilfried Baiker vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro (RIP) und Bürgermeister Markus Huber informierten über den aktuellen Stand der Planung sowie Änderungen bei der Regenwasserentwässerung und Leitungsführung. Das vorgesehene Graben-Rigolensystem mit bis zu vier Meter breiten Mulden wird durch ein Kanalsystem in der Straße ersetzt. Während etwa 360 Meter Straße hergestellt werden müssen, kommen für die beiden Regenwasserkanäle rund 1000 Meter Länge zusammen.

Das offene System hatte keine Akzeptanz bei den Kaufinteressenten gefunden, da die Mulden die Zufahrt zu den Gewerbegrundstücken und die Anlage von Parkplätzen erschweren würden, erklärte man auf Rückfrage aus dem Gremium. Dadurch kletterten die voraussichtlichen Kosten für die Regenwasserentwässerung auf 525 000 Euro, was mehr als einem Drittel der gesamten Kostenschätzung entspricht.

Alarmglocken

Im Vergleich dazu nahmen sich die 212 000 Euro für den Schmutzwasserkanal relativ bescheiden aus. Hinzu kommen 500 000 Euro für den Straßenbau, 46 000 Euro für Straßenbeleuchtung, 98 000 Euro für Wasserleitungen, 101 000 Euro für Hausanschlüsse bei Wasser und Schmutzwasser sowie 10 000 Euro, um Erdarbeiten für Medienkabel durchzuführen.

Die Differenz von einer Million Euro zwischen dem Haushaltsansatz von 488 000 Euro und der aktuellen Kostenschätzung ließ bei Stadtrat Alois Schanz die Alarmglocken läuten. "Die Summe haut einen vom Hocker. Wo nehmen wir die zusätzliche Million für den raschen Ausbau her", wollte er von der Verwaltung wissen.

Markus Huber gab an, es seien mit einer Größenordnung von 3,5 Hektar bereits mehr Gewerbeflächen verkauft worden als veranschlagt. Dies trage einerseits zur Finanzierung und andererseits zum Zeitdruck bei, da die Bauherren eine frühestmögliche Bebauung signalisiert hätten. Eine Kompensation über die Abwassergebühren werde erst langfristig erfolgen können. Armin Schaupp vom technischen Bauamt fügte hinzu, dass auch anteilige Kosten für die Ableitung von Regenwasser aus den Neubaugebieten Hungerbühl 3 und 4 enthalten seien. Diese Antworten veranlassten Schanz zur Forderung an die Stadtverwaltung, die Zahlen laut Sitzungsvorlage als Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat künftig aussagekräftiger aufzubereiten.

Der Gemeinderat ermächtigte die Verwaltung zur Vergabe der Arbeiten, sofern das günstigste Angebot die Kostenschätzung um nicht mehr als 15 Prozent übersteigt.