Dicht gedrängt sitzen die Fans und blicken gebannt auf die Großleinwand. Foto: Steinmetz

An sie kann ein fünfstelliger Betrag ausgeschüttet werden. Rund 10.000 Besucher während der Weltmeisterschaft.

Dornhan - Der Aufbau eines WM-Dorfes in Dornhan hat sich gelohnt. Während der Fußballweltmeisterschaft dürften es annähernd 10 000 Fans besucht haben. Organisator zusammen mit den beteiligten Vereinen war Otto Ruppaner.

Bis Freitag war er noch Stadtkämmerer in Dornhan. Gestern hatte er seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister der Gemeinde Köngen.

Ruppaner wollte sich am Sonntag das WM-Finale natürlich noch im WM-Dorf Dornhan ansehen. Weil seine Möbel schon an seinem neuen Wirkungsort waren, musste er deshalb auf der Luftmatratze übernachten. Die Nacht dürfte jedoch kurz gewesen sein.

Ruppaners Bilanz zum WM-Dorf ist sehr positiv. Die an den fast 600 Arbeitseinsätzen beteiligten Vereine können einen "deutlichen fünfstelligen Betrag" unter sich aufteilen. "Das ist die höchste laufende Vereinsförderung in Dornhan, die es jemals gab", stellte Ruppaner fest. Diese hätten sich die Vereine selber erarbeitet.

Die Stadt hat dafür den Rahmen geboten, sodass sich das Risiko für die Beteiligten in Grenzen hielt. Die Hälfte der Kosten wurde bereits über Sponsoren aufgebracht. Einen Teil steuerte die Stadt bei, und der Rest ist über den Umsatz abgedeckt worden.

Neben dem finanziellen Gewinn konnte aber noch ein anderer verbucht werden: Die Vereine hätten hervorragend zusammengearbeitet. Es sei sehr harmonisch zugegangen, berichteten Martin Miller vom Heimatverein und Ingo Meyer vom Schwarzwaldverein. Mit der vierwöchigen Veranstaltung sei auch der Zusammenhalt in der Stadt gefördert worden. Das sei ein zweites wichtiges Ziel gewesen, erklärte Ruppaner. Der Erfolg des WM-Dorfes hing wesentlich damit zusammen, dass die deutsche Fußballnationalmannschaft das Finale erreicht hatte. Wäre sie früher ausgeschieden, wären es sicher nicht so viele Besucher gewesen. "Das Risiko haben wir aber in Kauf genommen", meinte Ruppaner. Insgesamt sei es eine gelungene Veranstaltung mit tollen Künstlern gewesen: "Es könnte der Beginn einer Erfolgsgeschichte werden. Ich würde mich freuen, wenn nun ein EM-Dorf 2016 zustande käme. Darüber will ich auch in Köngen diskutieren", sagte Ruppaner.

Bürgermeister Markus Huber war am Sonntagabend als Ordner im Einsatz. Er achtete darauf, dass möglichst nichts beschädigt wurde und die Wege offen blieben. Vor allem vor der Bühne und seitlich war es sehr eng. Huber schätzt, dass sich in der Halle annähernd 900 Leute befanden und sie damit maximal ausgelastet war. Bei den vier großen Türen der Stadthalle konnte das Rein- und Rausgehen jedoch geordnet ablaufen. In der Halbzeit wurden die Besucher außerdem darauf hingewiesen, die Halle langsam zu verlassen.

Die Rückmeldungen zum WM-Dorf waren laut Huber gut. Die Leute seien begeistert gewesen. Huber: "Es war ein erster Versuch." Für künftige Veranstaltungen habe man Erfahrungen gesammelt. Manches, räumte er ein, könne man auch noch verbessern.