Bürgermeister Markus Huber und Förster Johannes Huber besichtigen den Nasslagerplatz im Zitzmannsbrunnenbachtal. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Wald: Die Stadt Dornhan richtet einen Nasslagerplatz im Zitzmannsbrunnenbachtal ein

Im Zitzmannsbrunnenbachtal wird ein Nasslagerplatz für Sturmholz eingerichtet. Der Holzmarkt ist eingebrochen. Sägereien nähmen wegen der Corona-Krise kaum noch etwas ab, erklärt Förster Johannes Huber.

Dornhan. Nach Sturm Lothar am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999 wurde oberhalb des Wasserhäusles schon einmal Stammholz zur Bewässerung gelagert. Der Platz sei in Reserve gehalten worden, musste aber seit Lothar nicht mehr genutzt werden, teilt Bürgermeister Markus Huber bei einem Vor-Ort-Termin mit.

Im Februar 2020 bliesen zwei Stürme die Hälfte des geplanten Jahreseinschlags im Stadtwald um. Hinzu kommt Käferholz. "Planmäßig können wir nichts mehr aus dem Wald entnehmen", so Bürgermeister Huber. Die zufällige Nutzung könnte nochmals größere Ausmaße annehmen, wenn sich der Borkenkäfer wie vor zwei Jahren vermehrt. Der Förster schließt dies nicht aus. Die momentane Situation des Waldes bezeichnet er als "katastrophal".

Es sei an der Zeit, das Sturmholz zu bearbeiten, erklärt Förster Johannes Huber. Eine Vermarktung ist kaum möglich: "Auch die Sägereien waren vom Lockdown betroffen." Größere Mengen würden nicht mehr abgenommen. Eine chemische Behandlung scheide aus, sodass nur noch die Nasslagerung in Frage komme. Der Standort im Zitzmannsbrunnenbachtal ist dafür ideal. Für die Bewässerung wird die alte, immer noch funktionierende Wasserversorgung genutzt. Das Quellwasser vom Hang herab hat einen so großen Druck, dass auf Pumpen verzichtet werden kann. Das erspare, so Johannes Huber, mehrere tausend Euro und Stromkosten. "Es ist ökologisch die beste Lösung", versichert Bürgermeister Huber.

Die Oberschicht ist auf die Seite geschoben worden. Sie wird später wieder aufgetragen. Die Fläche wurde drainiert. Nach der Besprengung sickert das Wasser in ein Becken und wird dabei gefiltert, bevor es in den Zitzmannsbrunnenbach gelangt. Das Auffangbecken ist deshalb notwendig, weil aus der Rinde der Bäume Gerbsäure und organische Stoffe ausgewaschen werden. Das könnte für Kleinlebewesen und die Fische im Bach schädlich sein.

Förster Huber schätzt, dass bis in zehn Tagen die ersten Stämme angeliefert werden. Der Nasslagerplatz habe eine Kapazität von 3000 Festmetern. Gelagert werde hier vorerst nur Holz mit guter Qualität aus dem Stadtwald.

Den Platz hat der städtische Bauhof hergerichtet. Die Rohre für die Wasserzufuhr werden noch geliefert. Bürgermeister Huber schätzt die Kosten auf rund 10 000 Euro. "Wir werden aber auch eine Förderung vom Land bekommen", meint er.