Nachruf: Josef Rues ist verstorben
Josef Rues – Künstler, Galerist, Fotograf und Grafiker in Fürnsal – verstarb nach kurzer und schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren, kaum drei Monate nach dem Tod seiner Frau Renate.
Dornhan-Fürnsal. Besonders für seine Söhne Ingo und Swen bedeutet der Tod des Vaters kurz nach dem Abschied von der Mutter einen weiteren unermesslichen Verlust. Ein großer Freundeskreis im In- und Ausland und viele Bekannte trauern mit ihnen um die Eltern.
Geboren wurde Josef Rues 1952 in Überlingen am Bodensee. Seine Ausbildung als Grafiker absolvierte er in Konstanz und Stuttgart. Seit 1977 arbeitete er in seinem eigenen Werbestudio in Fürnsal. Bei seinem Mentor Jo Schilling erwarb er weitere Kenntnisse für seine Malerei.
Mit seiner Frau Renate eröffnete der Künstler 1996 eine Kunstgalerie. Bald zählte bei Freunden der Kunst die ART-Galerie, ein Kleinod in der umgebauten Scheune ihres Wohnhauses in Fürnsal, als beliebter Treffpunkt. Maler und Künstler aus der Region, der Partnerstadt Pont-de-Vaux und dem europäischen Ausland stellten ihr Werk dort aus. Eine der letzten Präsentationen waren die Werke von Elsa, einer begabten jungen Bildhauerin, die in Südfrankreich lebt und mit der Renate und Josef Rues seit Beginn der Partnerschaft zwischen Dornhan und Pont-de-Vaux befreundet waren. Zum 20. Geburtstag der Galerie stellte Elsa 2016 ihre Skulpturen in Fürnsal aus.
Bei Vernissagen, literarischen Abenden und Vorträgen präsentierte Josef Rues nicht nur seine ausdrucksvollen Aquarelle, sondern verwöhnte die Gäste außerdem mit seinen Kochkünsten. Immer an seiner Seite und als Organisatorin sowie Managerin aller Veranstaltungen war seine Frau Renate.
Josef Rues war ein Meister im Aquarellieren. Seine Freude am Malen gab er gern in Kursen weiter. Er gründete eine Malgruppe, die sich in der ART-Galerie traf. Sein Malstil war ausdrucksvoll und gegenständlich. Seine Aquarelle gaben Eindrücke wieder, die er bei seinen Reisen gewonnen hatte. Venedig war für ihn dabei ein ganz besonderer Ort. Seinen Schülern empfahl er wieder und wieder, mit Farben und Formen zu übertreiben – was sonst würde ein Bild von einer Fotografie unterscheiden. Nur dadurch könnte Spannung erzeugt werden. Seine Bilder präsentierte Josef Rues in vielen Ausstellungen, unter anderem in Weimar, Nancy und Sibiu (Rumänien). Für seine Aquarelle erhielt er viele internationale Preise.
Das Ehepaar Rues war beliebt, hilfsbereit und sensibel im Umgang mit den Künstlern, außerdem sehr weltoffen.
