Die Freude am Lernen ist zum Greifen sichtbar. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Schulgeld für "School of Hope" in Maradi / Hilfswerk "Helfende Hände" tut in Niger Gutes und möchte weitermachen

Dornhan. Seit dem vergangenen Jahr unterstützt das Hilfswerk "Helfende Hände" aus Dornhan neben anderen Projekten in Niger eine Schule in Maradi, die "School of Hope".

HIS Niger, die Hilfsorganisation in Niger von Renate und Yacouba Seydou, richtete in Maradi, einer größeren Ortschaft, ein Gemeindezentrum mit einem geräumigen Nähsaal ein. Diesem Zentrum ist ein Behindertendorf mit mehr als 900 zumeist körperbehinderten Personen angeschlossen, das seit vier Jahren von einer deutschen Organisation betreut wird. Zuständig für die Einrichtungen in Maradi ist Pastor Souleyman.

Die Kinder der behinderten Menschen konnten bisher keine Schule besuchen. Sie waren zuständig für ihre Eltern und für diese zugleich Koch, Wasserträger, Pfleger und ständige Begleiter – sie ersetzten also Hände, Füße, Augen oder Ohren. Ein richtiger Rollentausch war vorhanden: Nicht die Eltern sorgten für die Kinder, sondern die Kinder für die Eltern.

Das Elend und der Kummer der Kinder waren nicht zu übersehen. Für die Eltern mit Handicap wurde inzwischen von einer Partnerorganisation von HIS Niger mit der Einrichtung einer kleinen Bäckerei und mit Handarbeitsplätzen eine sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen.

Die gesamte Struktur des Behindertendorfs wurde umorganisiert, außerdem ein Schulgebäude renoviert, so dass die betroffenen Kinder seit Oktober, beginnend mit dem zweiten Schuljahr, unterrichtet werden können. Diese sind, wie die allermeisten Kinder im afrikanischen Land, ungemein lernbegierig und nun sehr glücklich.

Die Gebühren für die Genehmigung der Schule über 1200 Euro übernahm "Helfende Hände" im Vorjahr. Für das aktuelle Schuljahr sind 64 Schüler eingeschrieben. Von 8 bis 15 Uhr werden sie von guten Lehrkräften unterrichtet. Die Betriebskosten der Schule belaufen sich jährlich auf etwa 8000 Euro. Wenn ein Mittagessen für die Schüler gekocht wird, werden für das Schuljahr weitere 4400 Euro benötigt.

"Helfende Hände" unternahm kürzlich einen Versuch, Dornhaner Betrieben Weihnachtsgebäck zum Kauf anzubieten. Durch den coronabedingten Ausfall von Märkten und Veranstaltungen entstand bei den Verantwortlichen diese Idee. Über die gute Resonanz bei den Firmen sind sie hoch erfreut und übermitteln diesen herzlichen Dank.

Zusammen mit dem Erlös aus der Teilnahme an einem Adventsbasar in Freudenstadt wurden 2500 Euro eingenommen, die ebenfalls für Schulgeld für die Kinder von körperbehinderten Eltern in Maradi eingesetzt werden.

"Bildung schafft nicht nur Zukunftsperspektiven, sie gibt auch Hoffnung." Das Hilfswerk möchte sich mit weiteren Zuwendungen am Betrieb der Schule beteiligen.

Weitere Informationen: Thomas und Christa Heinzelmann, Telefon 07455/18 37, info@helfende-haende-ev.org