Bürgerversammlung: Beim Thema "Bürgerhaus Leinstetten" gibt es Gesprächsbedarf

Viele Themen sind bei der Bürgerversammlung auf der Agenda gestanden. Neben den verschiedenen Entwicklungen wurde vor allem ein Aspekt kontrovers diskutiert.

Dornhan-Leinstetten. Die Entwicklung der Stadt Dornhan und des Ortsteils Leinstetten stellte Bürgermeister Markus Huber bei der Bürgerversammlung vor. Zu Beginn ging er auf die Haushaltssituation der Stadt ein. Er zeigte unter anderem die Entwicklung des Schuldenstands sowie die Netto-Neuverschuldung der Stadt seit 2009 auf, die sich im Laufe der Jahre verbesserte.

Bei der Bevölkerungsentwicklung der Stadt Dornhan und vor allem in Leinstetten konnte man aus den Tabellen ersehen, dass sich diese in den vergangenen Jahren konstant zwischen 592 und 596 Einwohnern bewegte. 2017 erhöhte sich die Einwohnerzahl durch den Zuzug von Flüchtlingen auf 609 Einwohner.

Grundschule vorerst sicher

Bei der Altersstruktur ist festzustellen, dass die jungen Altersgruppen stetig abnehmen. Ein Anstieg der über 65-Jährigen ist zu verzeichnen. Viele Jugendliche verlassen aufgrund des Studiums oder etwaigen besseren beruflichen Perspektiven die Stadt. Dies entspreche einem Anteil von etwa fünf Prozent der Einwohner im Stadtgebiet.

Gab es vor dem Jahr 2008 einen jährlichen Geburtenüberschuss, müsse heute ein Defizit verzeichnet werden. Zudem gebe es pro Jahr mehr Sterbefälle als Geburten. Glücklicherweise steige seit 2017 die Zahl der Geburten. Dies habe, so Markus Huber, zur Folge, dass der Standort der Grundschule in Leinstetten vorerst gesichert sei. Dagegen sei es schwieriger, Lehrer für den ländlichen Bereich zu gewinnen.

Ausführlich ging der Bürgermeister auf die Bauentwicklung im Stadtgebiet ein. Wichtig sei ihm dabei, dass die Förderung zum Umbau alter Häuser in den Ortskernen mehr angenommen und ausgeschöpft werde. Es stünden genügend Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) zur Verfügung. Bei Fragen zu dieser Förderung empfiehlt Huber, sich direkt an ihn oder die Stadtverwaltung zu wenden.

Weitere Themen waren die Baumaßnahmen beim Rathaus und die Sanierung von Klassenräumen im Schulzentrum Dornhan und Weiden. Der Bürgerbus habe sich in der Zwischenzeit gut etabliert und werde von der Bevölkerung angenommen. Die Ärzteversorgung habe sich verbessert. Es sind wieder zwei Ärzte in Dornhan.

Neuen Förderantrag stellen

Zur Breitbandversorgung teilte er mit, dass vom Landkreis die Zustimmung erfolgte, zu den Grundschulen Weiden und Leinstetten einen Glasfaseranschluss zu legen. Von dort aus könne die weitere Versorgung der Gemeinden in Angriff genommen werden.

Ein für die Bewohner der Lange-Röt-Straße in Leinstetten wichtiger Punkt war die Sanierung dieser Straße. Die Ausschreibung und Vergabe erfolge im Herbst, sodass im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. Vorhandene Schäden würden möglicherweise bis dorthin provisorisch beseitigt, um ein gefahrloses Gehen zu ermöglichen.

Huber informierte über den neuesten Stand in Sachen Windkraft und bestätigte, dass der Standort "Bettenberg" wegfalle.

Eine kontroverse Diskussion löste das Vorhaben "Bürgerhaus Leinstetten" aus. Das Projekt fiel aus der Förderung im Rahmen des ELR. Die Meinungen hierüber kochten hoch, etwa 95 Prozent der Bewohner stehen für das Vorhaben. Das zeigt sich vor allem im Einsatz der örtlichen Vereine und des Dorfgemeinschaftsvereins, die mit Spenden und Geldern den Bau des Projekts unterstützen.

Huber versprach den Anwesenden, einen erneuten Förderantrag im Rahmen der ELR-Förderung zu stellen. Weiterhin wolle er gemeinsam mit Vertretern der Gemeinde und den Vereinen beim Regierungspräsidium in Stuttgart vorstellig werden, um das Projekt "Bürgerhaus Leinstetten" weiterzubringen. Dann beantwortete er Fragen der Bürger.