Der "Genießerhof" (Dietingen) zeigt die Vielfalt seiner Produkte aus der Region (linkes Bild). Einer Region, zu der ein Teil des Schwarzwalds gehört (rechtes Bild). Fotos: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismustag: Stärkung des Landkreises als Freizeitparadies / Fachleute geben ihre Erfahrungen weiter

Der in Kooperation mit der Stadtverwaltung Dornhan organisierte Tourismustag des Landkreises Rottweil erwies sich als ideale Plattform für die Themen Tourismus, Freizeit, Hotellerie und Gastronomie in der Region.

Kreis Rottweil (kw). Zwei interessante Vorträge von Tourismusexperten, ein reger Meinungsaustausch unter Fachleuten, eine informative Ausstellung für die Öffentlichkeit sowie ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm für Alt und Jung charakterisierten den Tourismustag.

Die im zweijährigen Turnus stattfindende Veranstaltung – sie wurde heuer bereits zum sechsten Mal angeboten – sei ein erfolgreiches Serienmodell, schwärmte Landrat Wolf-Rüdiger Michel bei der Eröffnung im Dornhaner Farrenstall. Der Tourismustag diene der Stärkung des Landkreises Rottweil als attraktive Touristik- und Freizeitregion. "Sorgen Sie dafür, dass die Leute kommen und hier auch ihr Geld liegen lassen", appellierte der Landrat mit einem Schmunzeln und Zwinkern Richtung Gäste aus der Touristik- und Freizeitsparte.

Neben einer stattlichen Anzahl von Fachbesuchern lockte der Tourismustag das breite Publikum an. In der Stadthalle präsentierten sich Städte, Gemeinden, Vereine und sonstige Anbieter aus der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Für die perfekte Gesamtorganisation zeichnete der Stabsbereich Archiv, Kultur und Tourismus des Landratsamts Rottweil unter Leitung von Amtsleiter Bernhard Rüth verantwortlich.

Die "vielschichtige und starke Dornhaner Gemeinschaft" (Landrat Michel) sorgte für die Umsetzung. "Klein, aber fein, sicherlich kein Mittelpunkt der Touristik", so wertete Dornhans Bürgermeister Markus Huber den Freizeit- und Fremdenverkehrsbereich in seiner Stadt. Früher sei Dornhan eine echte Touristikgemeinde gewesen, erinnerte der Schultes in seinen Begrüßungsworten.

Die Themen Freizeit, Wohnen und Erleben spielten immer mehr eine größere Rolle. Die Stadt Dornhan habe eigene Strategien entwickelt. Huber weiter: "Der Tourismustag passt in die Entwicklung von Dornhan."

Der Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, Hansjörg Mair, beschäftigte sich in seinem Referat mit den Herausforderungen und Entwicklungen in der Tourismusvermarktung. Er wartete zuerst mit aktuellen Zahlen aus dem abgelaufenen Jahr 2018 auf. "Die Entwicklung ist sehr positiv", stellte der Geschäftsführer fest.

Auf 22 Millionen seien die Übernachtungen im gewerblichen Sektor gestiegen. Zusammen mit den Übernachtungen im privaten Bereich lag die Zahl im Bereich des Schwarzwalds in 2018 bei 38 Millionen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sei zwar etwas zurückgegangen, doch entscheidend sei die Wertschöpfung. Mair meinte: "Die wichtigste Frage ist, wieviel geben die Urlaubsgäste bei uns aus."

Die Digitalisierung biete zweifelsohne Möglichkeiten, viele Dinge zu verbessern, löse aber nicht alle Probleme. Wirklich emotionale Erlebnisse ließen sich nicht digitalisieren, zählte er als Beispiel auf. Das Vermarktungskonzept müsse darauf abzielen, "echte Geschichten aus dem Schwarzwald mit seinem riesigen Potential in der Welt zu verbreiten".

Seit 2017 ist der gebürtige Südtiroler Geschäftsführer der in Freiburg ansässigen Schwarzwald Tourismus GmbH, an der 16 Stadt- und Landkreise aus der Schwarzwaldregion als Gesellschafter beteiligt sind.

Höchst interessant waren ebenso die praxisnahen Ausführungen des Bad Wildbader Bürgermeisters Klaus Mack. Er schilderte, wie der frühere klassische Kurort im Nordschwarzwald in den vergangenen 20 Jahren die Kurve zur heutigen modernen Tourismusstadt hinbekam.

Bad Wildbad als früheres königliches Staatsbad mit einer glanzvollen Historie sei total vom Kurbetrieb abhängig gewesen. Der Absturz im Kurbereich Ende der 90er-Jahre habe zu Verlusten bei Arbeitsplätzen und in der Infrastruktur geführt.

Mit vielerlei innovativen Aktivitäten, gemeinschaftlichen Bemühungen und zahlreichen Veränderungen habe es die Stadt geschafft, sich touristisch wieder neu zu positionieren, fasste Mack zusammen. Der Kurbetrieb spiele heute keine Rolle mehr.