In der Schulzenstraße wird derzeit die Wasserleitung verlegt. In der kommenden Woche werden die Arbeiten in der Dornhaner Altstadt in der Grabenstraße fortgesetzt. Fotos: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Bereich "Türkei" wird für 500 000 Euro saniert / Bauarbeiten auch in der Fürnsaler Hohe Mauer Straße

Von Marzell Steinmetz

 

Dornhan. Die Schulzenstraße in der Dornhaner Altstadt ist aufgerissen: Dort wird derzeit die Wasserleitung verlegt. Eine Großbaustelle ist auch die Hohe Mauer Straße in Fürnsal.

Ein komplettes Viertel wird mit der so genannten "Türkei" in der Dornhaner Stadtmitte erneuert. Kanal- und Abwasserleitungen werden ausgewechselt. Die Straße bekommt einen Asphaltbelag sowie links und rechts eine Kandel. Das Haus in der Schulzengasse 4, das der Stadt gehört, wird abgerissen. Zusammen mit den benachbarten Grundstücken kann auf diesem Areal wieder gebaut werden. Dieser innerstädtische Bereich bekommt bei den Bauarbeiten eine neue Struktur: "Straßen werden begradigt und neu geordnet", erklärt Bürgermeister Markus Huber bei einem Rundgang mit Artur Glück vom technischen Baubüro im Rathaus. Gestaltet, mit gut begehbaren Pflastersteinen, wird auch der Durchgang des "Törles". Gleich dahinter an der alten Stadtmauer wird ein Ausguck ins Tal geschaffen. "Der Wohnwert soll steigen, damit es sich lohnt, in der Altstadt zu leben", sagt Huber. Das lässt sich die Stadt etwas kosten: Mit 500 000 Euro ist die Baumaßnahme veranschlagt.

Die "Türkei" ist dem Sanierungsgebiet "Balmerstraße" zugeordnet worden. Damit erhält die Stadt Fördermittel in Höhe von 60 Prozent. Da es sich um einen historischen Bereich handelt, können keine Erschließungsgebühren verlangt werden. Auf die Anlieger kommen allenfalls Kosten für Anpassungen zu. Wegen der Hausanschlüsse sei noch eine Begehung mit den Hausbesitzern geplant, kündigt Huber an. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich noch drei Monate dauern.

Die marode Wasserleitung in der Hohe Mauer Straße in Fürnsal gab den Anlass zur umfassenden Sanierung. Die Straße, die früher die Ortsdurchfahrt war, gehörte aber auch, so Artur Glück, zu den schlechtesten im ganzen Stadtgebiet. Die Frage nach Erschließungsbeiträgen stellte sich in Fürnsal ebenfalls nicht. An der Hohe Mauer Straße standen schon im 19. Jahrhundert Häuser: Sie ist damit "historisch" und von Erschließungsbeiträgen befreit.

In den Graben hat die Stadt neben Wasserleitung und Abwasserkanal auch Leerrohre verlegt und dafür Mehrkosten in Kauf genommen. Was rein kommt, weiß man noch nicht. Es sei eine vorsorgliche Maßnahme. Bislang hat Fürnsal beispielsweise noch keine Glasfaseranbindung.

Huber und Glück bedauern, dass die Telekom bei den Bauarbeiten nicht mitzieht. Sie hätten es gern gesehen, wenn auch die Telefonleitung in den Boden gelegt worden wäre. Die Telefonmasten werden stehen bleiben.

Der Straßenbau in Fürnsal, der nach Auskunft von Glück voraussichtlich bis September abgeschlossen werden kann, kostet 350 000 Euro. Aus dem Ausgleichsstock bekommt die Stadt 150 000 Euro.

Wie in der Dornhaner Altstadt werde in der Hohe Mauer Straße eine "neue Wohnqualität" geschaffen. Im Stadtgebiet lege man Wert auf eine gleichmäßige Entwicklung, betonte Huber. Handlungsbedarf besteht noch in anderen Stadtteilen. In Marschalkenzimmern ist beispielsweise die Straße "Im Angel" sanierungsbedürftig.