Bildung: Naturparkschule in Dornhan startet ins zweite Jahr / Viele Entdeckungen

Trotz durchwachsener Wettervorhersage wagten sich die Erstklässler auf die Schauwiese der Streuobstinitiative Dornhan, um dort dem Geheimnis Streuobstwiese auf die Spur zu kommen.

Dornhan. Begleitet von ihren Klassenlehrerinnen und zwei Streuobstpädagoginnen, untersuchten die Kinder den Lebensraum Streuobstwiese und entdeckten trotz kühlem und regnerischem Wetter jede Menge Bewohner auf Bäumen und Wiese. Zuallererst aber wollten die Erstklässler nach der Igelburg schauen, in der sie im Herbst gemeinsam zwei Igel ausgewildert hatten.

Die Kinder schlichen leise zur Igelburg, da nicht klar war, ob die Igel bei so kaltem Wetter überhaupt schon aus ihrem Winterschlaf erwacht waren. Frische Spuren waren nicht zu finden, und so ließen die Kinder nach kurzer Zeit den Igeln wieder ihre Ruhe.

Igel, Tausendfüßler und Regenwürmer

Tausendfüßler, Spinnen und Regenwürmer waren auch bei schlechtem Wetter aktiv. So erforschten die Erstklässler, perfekt ausgerüstet mit Gummistiefeln und Regenjacken, neugierig und behutsam die Streuobstwiese.

Mit dem Insektensauger (mundbetriebener Minisauger, bei dem kleinen Insekten in einer Becherlupe landen) konnten die kleinen Forscher auch winzige Insekten aufnehmen, ohne sie zu zerdrücken, und anhand der "Bein-Uhr" bestimmen, welcher Tiergruppe das kleine Lebewesen angehört. Bald war allen klar, dass es bei acht Beinen eine Spinne sein musste, wohingegen Insekten an sechs Beinen zu erkennen sind.

Die Kinder lernten Apfelbäume von Birnbäumen zu unterscheiden, auch wenn noch keine Früchte an den Bäumen hängen und mancher Baum noch nicht einmal Blätter zeigte. Blind versuchten sie sich auf der Schauwiese zu orientieren und einzelne Bäume allein durch die Struktur der Rinde wiederzuerkennen. Schnelligkeit war dann bei der Pflanzen-Staffel gefragt, als die Erstklässler die zuvor gefundenen Pflanzen benennen sollten, um dann möglichst schnell die "aufgerufene Pflanze" zu schnappen.

Als die Kinder gemeinsam versuchten, einen Löwenzahn mit möglichst langer Wurzel auszugraben, waren die Augen groß, als die Streuobstpädagogin erklärte, dass Löwenzahnwurzeln bis zu zweieinhalb Meter in die Tiefe reichen können und sich der Löwenzahn auf diese Weise auch in trockenen Zeiten sehr lange mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann.

Selbst auf dem Rückweg zur Schule erzählten viele Kinder weiter von ihren Entdeckungen und sahen plötzlich viel genauer hin, welche Pflanzen und Tiere am Wegesrand oder an Sträuchern und Blumen zu finden waren.