Fremdenverkehrsverband: Im Glatttalfreibad muss das Becken saniert werden / Kosten von rund 900 000

Im Glatttalfreibad steht die Beckensanierung an. Auf den Fremdenverkehrsverband Glatttal mit den Städten Dornhan und Sulz kommen hohe Investitionen zu. Diese dürften zwischen 800 000 und 900 000 Euro liegen.

Dornhan-Bettenhausen/Sulz. Verschleiß und Schäden seien die Gründe dafür, dass saniert werden müsse, teilte der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Markus Huber, bei der Versammlung am Donnerstag im Bettenhauser Schulhaus mit. Er sieht Handlungsbedarf in den nächsten zwei Jahren.

Die Folie im Becken ist 20 Jahre alt und muss ausgetauscht werden. Dass dies nicht so einfach ist, erläuterte Jochen Rausenberger, dessen Büro auf Bädersanierungen spezialisiert ist.

Er legte ein Planungsangebot vor. Dieses umfasst unter anderem die Folienauskleidung, einen neuen Beckenkopf, Beckenausstattung, Duschplätze und einen Graben zum Technikgebäude. Weitere Arbeiten betreffen die Verrohrung und Starkstromanlagen. So kommt er auf einen Kostenrahmen von rund 900 000 Euro.

Das Glatttalfreibad hat ein sogenanntes Folienbecken. Das sei immer noch eine gängige Technik, jedoch hätten die heutigen Becken einen kleineren Folienrand. Rausenberger präsentierte eine zweite Edelstahl-Variante. Die Lebensdauer läge hier bei mindestens 50 Jahren. Im Gegensatz zu einer Folie könne Sonne dem Stahl nichts anhaben. Zudem sei der Reinigungsaufwand geringer. Der Nachteil: Die Kosten sind höher. Für den Planer vorstellbar wäre eine Kombination aus Edelstahl und Folie.

Der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber zeigte sich erschrocken über die große Baumaßnahme, bei der das gesamte Betonwerk freigelegt werde. Da stellt sich die Frage, wie der Aufwand reduziert werden kann. Hieber brachte außerdem die Überlegung ins Spiel, ob man nicht gleich an einen Umbau denken und das Bad so verändern sollte, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt. Für ihn wäre eine Reduzierung des Beckens von 50 auf 25 Meter denkbar. Mit dem Gedanken kann sich der Förderverein weniger anfreunden. "Das 50-Meter-Becken zeichnet unser Bad aus", meinte Sonja Schrägle.

Die Beckensanierung könnte zwischen September und Mitte Juni erfolgen. Damit wäre die Badesaison gerettet, sagte Rausenberger. Der Zweckverband benötigt aber zunächst eine Planungsgrundlage und Alternativen. Die Kosten für die Sanierung müssten vertretbar und finanzierbar sein, betonte Verbandsvorsitzender Huber. Ganz so leicht dürfte die Investition den beiden Kommunen nicht fallen: Sulz und Dornhan planten ihre Haushalte 2020 jeweils mit einer "roten Null", gab Bürgermeister Hieber zu bedenken. Huber hofft daher, Zuschüsse zu bekommen und rechnet sich durchaus Chancen aus. In vielen Kommunen würden Bäder geschlossen. Das Land versuche, dem gegenzusteuern.

Ein Beschluss ist öffentlich nicht gefasst worden. Die Beckensanierung wird den Zweckverband aber noch intensiver beschäftigen. Huber kündigte Zwischenberichte und "mehr Sitzungen" an.