Dunkle Wolken über dem Mado-Werk: Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Foto: Steinmetz

Verluste im vergangenen Jahr führten zur Zahlungsunfähigkeit der Maschinenfabrik.

Dornhan - Verluste in einem wichtigen Geschäftsbereich im vergangenen Jahr hätten zur Zahlungsunfähigkeit der Dornhaner Maschinenfabrik (Mado) geführt, teilte das Stuttgarter Rechtsanwaltsbüro Pluta mit.

Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden (wir berichteten).

Der Sprecher des Rechtsanwaltsbüros bestätigte auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, dass Geschäftsführer Michael Mössmer Mitte März "außerordentlich" entlassen worden ist. Die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnisse in dem Unternehmen habe seit dem 20. März Insolvenzverwalter Michael Pluta.

Dass der Geschäftsführer geschasst wurde, hat offenbar mit der Tochterfirma in China zu tun, bei der Mössmer ebenfalls Geschäftsführer war. Teilhaberin an dieser Niederlassung sei Mössmers chinesische Frau. Man habe deshalb Interessenkonflikte zwischen der Mutter- und Tochterfirma befürchtet.

Neutralität sei nicht mehr gegeben gewesen, begründete der Pressesprecher den Grund für die fristlose Entlassung des bisherigen Mado-Chefs.

Der Betrieb in Dornhan läuft vorerst weiter. Der Insolvenzverwalter versucht, einen Investor zu finden, der die Firma weiterführt. Wie, wisse man aber noch nicht. Pluta macht auch noch keine Angaben zu möglichen Interessenten.

Beschäftige erhalten Insolvenzgeld

Derweil fürchten die Mado-Senioren um ihre Betriebsrenten. Hier konnte das Rechtsantwaltsbüro beruhigen: Deren Bezüge seien über den Pensionssicherungsverein gewährleistet. Die rund 100 Beschäftigen bei Mado erhalten derzeit Insolvenzgeld.

Die Dornhaner Maschinenfabrik hat 2010 ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Da war von Krisenstimmung nichts zu spüren. Im Gegenteil: Mössmer sprach bei der Weihnachtsfeier vor zwei Jahren vom größten Umsatz in der Firmengeschichte. Seinen Angaben zufolge betrug das Umsatzvolumen der Unternehmensgruppe mehr als 25 Millionen Euro. In Dornhan wurden zudem weitere Mitarbeiter eingestellt. Mit 165 Beschäftigten im In- und Ausland war Mado Dornhans größter Arbeitgeber.

Die Firma, die moderne Fleischverarbeitungsmaschinen herstellt, ist stark exportorientiert. Der Ausfuhranteil lag zuletzt bei 80 Prozent. Pro Jahr wurden 3500 Maschinen in mehr als 60 Ländern verkauft.

Um kleinere Maschinen zu marktfähigen Preisen herstellen zu können, hat Mado in China eine Produktionsstätte gegründet. Eine weitere Niederlassung befindet sich in Frankreich.