Wer gesungen hat, der bekommt ein Geschenk. Foto: Schwind Foto: Schwarzwälder Bote

Nikolausfest: Bescherung im Weidener Rathaus-Hinterhof / Süßes und Spielzeug

Ein außergewöhnliches Konzert bot der Musikverein Gut Klang Leinstetten unter seinem neuen Dirigenten Andras Bori im Lindensaal in Leinstetten.

Dornhan-Weiden. Alle Jahre wieder kommt in Weiden, zwar nicht, wie das Lied es besagt, das Christkind, sondern der Nikolaus wieder.

Eine große Tanne mit einer Lichterkette und Stehtischen aus Bierkisten luden die Besucher in den Rathaus-Hinterhof zum Nikolausfest ein. Auf dem vollen Platz hinter dem Rathaus wurden die Kinder allmählich ungeduldig und tobten umher – immer in der Hoffnung, dass der Nikolaus mit seinen Geschenken um die Ecke kommt. Die Eltern und Verwandten hielten sich bei Glühwein und Roter Wurst warm.

Doch dann hörte man aus der Ferne ein leises Glöckchen, das immer lauter wurde. Der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht erschienen, begleitet von den Fackeln der Viertklässler. Die "Weihnachtszeit" besangen die Kindergartenkinder mit ihrer Leiterin Beate Kallfaß an der Gitarre. Wohltuend in der Kälte war das gesungene Bewegungsgedicht "Ni, Na, Nikolaus".

Die Grundschüler mit ihrer Leiterin Sonja Gfrörer und der Lehrerin Bettina Junghaans begrüßten den Gast mit ihrem Lied "Sei gegrüßt lieber Nikolaus". Die Klassen drei und vier zelebrierten das ABC auf eine ganz andere Art. Die Erst- und Zweitklässler hatten sich für das englische Lied "I hear them" entschieden.

Danach kam der lange erwartete Höhepunkt des Nikolausfestes, die Verteilung der Geschenke. 140 Stück gab es, darunter Süßigkeiten, Mandarinen und einen Fluffy-Ball.

Das Nikolausfest wird seit mehr als 20 Jahren von dem Verein Eltern für Kinder Weiden organisiert und abgehalten.

Dornhan-Leinstetten. Seit Anfang September leitet Andras Bori, studierter Musiker aus Ungarn, als Dirigent den Musikverein und übte in kürzester Zeit ein anspruchsvolles Konzert ein. Julia Bronner und Verena Günthner begrüßten die Konzertbesucher und freuten sich über den bis auf den letzten Platz gefüllten Lindensaal.

Den Anfang machte die Bläserklasse mit ihrem zweiten Auftritt seit Bestehen dieser. Sie ist eine Kooperation zwischen Grundschule und Musikverein, der den Kindern die Instrumente zur Verfügung stellt. Einmal in der Woche werden sie von den Musiklehrern Andras Bori und Laszlo Papesch unterrichtet. Unter der Leitung von Sandra Rebholz übten die Kinder aus Leinstetten, Bettenhausen und Fürnsal in knapp zehn Wochen fleißig für das Konzert.

Mit Begeisterung, Freude und voller Eifer spielten sie drei Stücke, unter anderem "Auralee" mit einem Solo, gespielt von Nico Bernhardt und Maximilian Grammel. Der "Hardrock Blues" als Zugabe begeisterte die Zuhörer.

Nach einer kurzen Pause führten Julian Bronner und Frederik Haibt durch das Programm und stimmten mit launigen Worten auf die jeweiligen Stücke ein. Mit dem Konzertmarsch "Abel Tasmann" von A. Pfluger begannen die Musiker ihr Programm. Tasman war ein Niederländer, der als erster europäischer Seefahrer Neuseeland erreichte. Eindrucksvoll führten die Musiker die Zuhörer in das ferne Land.

Mit einer musikalischen Reise in das Heimatland ihres Dirigenten Andras Bori erlebten die Konzertbesucher die Schönheit des Landes und seine Liebe zu Ungarn. Die traditionelle Tanzform des Csardas, rhythmisch, mit langsam sich steigerndem Tempo, wurde von den Musikern atemberaubend zum Ausdruck gebracht. Die Weite der Puszta zeigte sich in einer melancholischen Weise und entführte die Zuhörer in die einzigartige Steppenlandschaft.

Liverpool ist nicht nur bekannt als Fußballstadt, sondern auch durch ihre Musikszene, aus der in den 60er-Jahren die "Beatles" hervor gingen. Ein passendes Medley mit Titeln wie "House of the rising sun" und "Don’t let me be" erinnerte an diese Zeit.

Nach der Perger Polka und einer kurzen Pause überreichte Verena Günthner Neli Rebholz eine Urkunde. Damit wurde diese in den Kreis der Musiker aufgenommen, nachdem sie die D 1 Prüfung (Klarinette) mit "sehr gut" bestanden hatte.

Das darauf folgende "Concerto d’amore" verbindet Barock, Pop und Jazz. Es begann ähnlich einer barocken Overtüre, geht über in eine Pop Passage und endet in einem gediegenen Adagio. Bei "Queen Chart Hits" zeigten die Musiker nochmals den vollen Einsatz. Hervorragend interpretierten sie die Kompositionen, die unter anderem von Freddie Mercury stammen, und zogen die begeisterten Zuhörer in ihren Bann. Melanie Baum brillierte hierbei als Solistin auf dem Saxophon.

Danach gab es noch eine besondere Ehrung. Eugen Nikol, 61 Jahre aktiver Musiker, verabschiedete sich aus seiner aktiven Tätigkeit als Schlagzeuger. Er überreichte seinen jungen Nachfolgern einen Trommelschlägel. Zu Nikols Lieblingsmusik gehörte die Polka. So bauten die Musiker einen Amboss auf und spielten ihm zu Ehren die Amboss- Polka. Er übernahm dabei den Part auf dem Amboss. Ohne Zugaben durften die Musiker die Bühne schließlich nicht verlassen.