Das Wohnhaus hat die Stadt erworben. Es wird abgebrochen, bevor die Bauarbeiten für das Bürgerhaus beginnen. Bis dahin könnten darin Flüchtlinge untergebracht werden. Foto: Steinmetz

Stadt hat Haus in Glatttalstraße 14 gekauft. Nutzfläche von zwölf mal 24 Metern größer als im Lindensaal. Raumprogramm wird nun geprüft.

Dornhan-Leinstetten - Bei einer Besprechung mit dem Architekturbüro Hamberger/Haisch in Fürnsal haben Vertreter der Vereine und der Stadt über das Raumprogramm des geplanten Bürgerhauses in Leinstetten diskutiert.

Es werde nun ausgelotet, was machbar sei, teilt auf Anfrage des Schwarzwälder Boten Bürgermeister Markus Huber mit. Der Standort steht fest: Die Stadt hat das Haus an der Glatttalstraße 14 gekauft. Es bleibt vorerst stehen, soll aber abgebrochen werden, wenn das Bürgerhaus gebaut wird.

Nach Auskunft von Huber ist der Saal, der multifunktional nutzbar sein soll, mit einer Größe von zwölf mal 24 Metern geplant. Dies wäre, wie Michael Keim, Vorsitzender der Narrenzunft, erklärt, eine angemessene Größe. Die Zunft musste, da der Lindensaal kleiner ist, ihren Zunftball bislang immer zweimal veranstalten. Bei einer größeren Veranstaltungsfläche wird das nicht mehr nötig sein.

Wenn es bei der zuletzt von Huber bestätigten Saalgröße bleibt, "bewegen wir uns in einem guten Rahmen", sagt Keim. Auch mit dem Standort in der Ortsmitte sei er zufrieden. Das Grundstück liege zentral, jedoch sollte der Zugang ebenerdig sein.

Keim glaubt, dass es bei der Ausstattung des Bürgersaals noch Diskussionen geben wird. Er tendiert zum Einbau einer festen Bühne mit einer Tiefe von fünf bis sechs Metern, um Platz genug für Aufführungen zu haben. Unter der Bühne könnten Stühle und Tische gelagert werden – ein weiterer Vorteil, der Lagerflächen ersparen würde.

Falls, wie von Bürgermeister Huber bereits angedeutet, das Leinstetter Rathaus "mittelfristig" verkauft wird, brauchen die Vereine neue Räume. "Sonst hätten sie ein Problem", sagt Keim. Er könnte sich vorstellen, dass im Obergeschoss des Bürgerhauses Ersatz geschaffen wird.

Eine Nutzfläche nur so groß wie die des Lindensaals wäre auch für den Sportverein Leinstetten nicht akzeptabel. Ob feste oder mobile Bühne: Für Vorstandsmitglied Volker Schäfer ist diese Frage momentan zweitrangig. Wichtig ist für ihn, dass es bei einer Hallenfläche von zwölf mal 24 Metern bleibt.

"Wir sind im Breitensport gut aufgestellt. Da geht etwas", betont er. Außerdem sollte für die Jugend Ballsport möglich sein.

Ein Standort beim Sportplatz wäre dem Sportverein jedoch lieber gewesen, auch um Duschmöglichkeiten zu haben. "Das bekommen wir wegen der Zufahrt nicht hin", bedauert Schäfer. Eine bessere Alternative zum Grundstück in der Ortsmitte sieht er ansonsten nicht.

Grundsätzlich will Huber "Räume bündeln". So spielt er auch mit dem Gedanken, die Ortsverwaltung ins Bürgerhaus zu verlagern. Es soll nun ein Konzept aufgestellt werden, das auch schon mal Aufschluss über die Kosten gebe.

Das erworbene Wohnhaus, das erst zu einem späteren Zeitpunkt abgerissen werden soll, hat die Stadt dem Landratsamt zur Flüchtlingsunterbringung angeboten. Der Brandschutz müsse in dem Gebäude noch verbessert werden, teilt Huber mit.

Die Belegung des Hauses mit Asylbewerbern wird in Leinstetten auch skeptisch gesehen. Da stellt sich vor allem die Frage, ob das Haus wieder geräumt werden kann, wenn der Hallenbau möglicherweise ab 2017 beginnt. "Wir müssen Flüchtlinge unterbringen", betont indes Huber, der es vermeiden will, öffentliche Räume dafür in Beschlag zu nehmen. Momentan hat Dornhan 40 Asylbewerber aufgenommen. Huber schließt nicht aus, dass sich deren Zahl noch verdoppelt. Die Stadt prüfe daher Leerstände. Konkret nennt Huber das Rall-Tankstellengebäude in der Dornhaner Schillerstraße.