Istvan Dwinger kandidiert für das Bürgermeisteramt.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeisterwahl: Istvan Dwinger aus Weiden will mit seiner Kandidatur eine Alternative bieten

Auf den letzten Drücker hat es für Markus Huber Gegenkandidaten bei der Bürgermeisterwahl gegeben: Einer davon ist Istvan Dwinger aus Weiden.

Dornhan. Der 60-Jährige hat sich am Samstag dazu entschlossen, sich zu bewerben. Am Montag reichte er um 10 Uhr seine Bewerbungsunterlagen ein. "Ich traue mir das Amt zu", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Istvan Dwinger, 1960 im heutigen Serbien geboren, kam mit zwölf Jahren nach Oberndorf, besuchte dort die Hauptschule und lernte anschließend bei Heckler und Koch Werkzeugmacher. Zuletzt war er, bis 2019, bei der Firma FKB in Aistaig als Qualitätsmanager beschäftigt.

Ehrenamtlich betätigt er sich als Übungsleiter beim Turnverein Oberndorf in der Judo-Abteilung und in der Weidener Feuerwehr als Gruppenführer. Passives Mitglied ist er im örtlichen Schützenverein.

Zweimal bewarb sich Dwinger für kommunalpolitische Ämter als Ortschaftsrat und Stadtrat sowie zuletzt als Kreisrat, wurde allerdings nicht in eines der Gremien gewählt. Er gibt freimütig zu: Ein Grund für seine Bewerbung sei, dass er einen neuen Job suche. Der zweite Grund: "Ich habe mitbekommen, dass sich viele einen Gegenkandidaten wünschen. Denen will ich eine Alternative bieten."

Er ist nicht mit allem einverstanden, was in der Stadt kommunalpolitisch passiert. "Die Vereine werden zu wenig berücksichtigt", findet er, vor allem auch finanziell. Das Ehrenamt müsste mehr gestärkt und hervorgehoben werden.

Wenn es um die Feuerwehr geht, findet er klare Worte. Es werde hier zu wenig investiert, obwohl die Stadt verpflichtet sei, die Feuerwehr einsatzbereit zu halten. Durch mangelnde Unterbringung verschleiße das Material. "Wir haben in Weiden nicht einmal geeignete Umkleidekabinen", moniert er.

Dwinger befürwortet die Zusammenlegung der Abteilungen Weiden und Marschalkenzimmern und den Neubaus eines gemeinsamen Gerätehauses, das jedoch dem Standard entsprechen sollte. Der Standort sei eigentlich egal, sollte aber möglichst am Ortsrand in Weiden oder Marschalkenzimmern liegen. Am Geld dürfe dieses Vorhaben nicht scheitern: "Ich glaube nicht, dass es der Stadt wirtschaftlich schlecht geht."

Er ist für weitere Bauplatzerschließungen, will sich für den Erhalt der bisherigen Infrastruktur sowie Firmenansiedlungen einsetzen und sich nicht zuletzt darum bemühen, dass die Anbindung ans schnelle Internet vorankommt. Es müsste mehr Druck auf die Netzbetreiber ausgeübt werden. "Wenn ich mit dem Handy vor dem Rathaus in Weiden stehe, habe ich kein Netz", schildert er das Problem.

Zu allererst will er aber den Dialog mit den Bürgern suchen, denn für sie sei der Bürgermeister auch da. Deren Interessen stünden an erster Stelle. Er bringt das Schlagwort "Kundenzufriedenheit" ins Spiel: "Das ist heute ein Schwerpunkt", weiß er aus seiner beruflichen Tätigkeit als Qualitätsmanager. Man müsse das Gespräch suchen, mit den Leuten vernünftig reden und überzeugen können. "Wenn es Richtung Zwang geht, geht nichts mehr", sagt er.

Für ihn ist das Bürgermeisteramt ein "normaler Beruf mit Führungsaufgaben". Dwinger ist auch zuversichtlich, eine Verwaltung in den "Griff zu bekommen". Klar sei aber: Bei ihm gehe es nur um eine Wahlperiode. Mit 60 fühle er sich fit genug, diese Zeit durchzustehen.

Als nächstes wird er Prospekte verteilen. Am Donnerstag, 22. Oktober, ist die Vorstellungsrunde der Bürgermeisterkandidaten in der Dornhaner Stadthalle. Danach entscheidet Dwinger, ob er noch zu einer eigenen Wahlkampfveranstaltung Bürger einlädt.