Die Kinder und Erwachsenen freuen sich über die gelungenen Werke: Sie fertigten Behausungen für Igel an. Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein: Kinder und Erwachsene basteln Igel-Behausungen

Die Igelhilfe Dornhan und der Schwarzwaldverein hatten eine gemeinsame Veranstaltung in der Werkstatt des Wasserwerks Brandeck.

Dornhan. Iris Müller von der Igelhilfe ließ in ihrem einführenden Vortrag ein ganzes Igeljahr an den interessierten Teilnehmern vorbeiziehen. Erwachsene, Eltern und ihre Kinder erfuhren, dass nun der Winterschlaf für die Igelmännchen vorbei ist.

Noch ist der Tisch spärlich gedeckt, und doch müssen die im Winter aufgebrauchten Reserven wieder gefüllt werden. Die Hauptnahrung der Igel sind Insekten, und nur im Notfall muss ein Regenwurm oder eine Schnecke herhalten. Gehör und Geruchssinn sind für die Suche nach Insekten hervorragend geeignet. Ein paar Wochen später wacht auch das Weibchen auf. Jetzt ist der Tisch schon reichlicher gedeckt.

Im Frühsommer beginnt die Paarungszeit. Da Igel Einzelgänger sind, kann die Suche schon etwas länger dauern. Die Aufzucht der zwei bis sieben Jungen ist reine Muttersache. Wenn das Nest zur Futtersuche verlassen wird, kann die Igelfamilie auch mal tagsüber gesehen werden. Denn eigentlich sind die Jäger nachts unterwegs. Nach sechs Wochen ist die Säugezeit vorbei, und die Kleinen sind auf sich selbst gestellt. Bis zum Winter muss der Winterspeck vorhanden sein, denn Insekten lassen sich beim Igel nur so bevorraten.

Iris Müller legte in ihrem Vortrag Wert darauf, dass die Igel, als Kulturfolger des Menschen, sich in den Gärten heimisch fühlen sollen. Dabei ist alles gut, was Insekten leben lässt. Insbesondere heimische Pflanzen, nicht zu kurzer Rasen, besser eine Wiese und auch eine Ecke im Garten mit einem Reisighaufen sind ideale Bedingungen, damit es Insekten gibt. Und wenn die Igel sich hier heimisch fühlen, dann werden auch die Insekten im Rest des Gartens auf dem Speiseplan des neuen Gartenbewohners stehen. Etwas Obacht auf Fallen, die zum Tod oder Verletzungen führen, sollten, so die Referentin, "uns die lieben Gesellen wert sein".

Ganz aus der Nähe konnten die Kinder einen Igel betrachten. "Ares" aus der Pflegestation war schon aufgewacht und erkundete den Werktisch. Hier sollten nämlich die Häuser für seine Verwandten entstehen. Als Zeichen, dass er genug interessierte Hände gespürt hatte, rollte er sich zu der berühmten Kugel zusammen. Wieder in seinem ruhigen Transportbehälter zurück, begann der zweite Teil der Veranstaltung.

Aus acht vorgefertigten Teilen wurden die neuen Behausungen für die Igel zusammengeschraubt. Das war einfach, und auch die Kleinsten lernten mit dem Akkuschrauber umzugehen.

Der Eingang wurde noch mit der Raute des Schwarzwaldvereins gekennzeichnet. Etliche Häuser bekamen mit Brandmalkolben Verzierungen und erhielten einen Namen. Nun noch einen ruhigen Platz im Garten finden, und ein neues Gartentier kann in das mit frischem Stroh befüllte Holzhaus einziehen.

Weitere Informationen: Inforrmationen zur Igelhilfe: www.facebook.com/IgelhilfeDornhan