Wirtschaft: Außenbereich wird zum Blickfang / Unternehmen setzt auf regionale Materialien

Dornhan. Seit einigen Tagen wird im Dornhaner Industriegebiet am Kreisel gearbeitet: Dort baut die Firma "Kaufmann Grabmale und Natursteine" ein neues Produktionszentrum mit Bürogebäude und Ausstellungsfläche.

Das Unternehmen produziert schon seit Jahrzehnten die Grabmale und Brunnenanlagen in Dornhan selbst und ist nicht auf chinesische oder indische Lieferanten angewiesen. Das war allerdings auch mit großen Investitionen in moderne Maschinen verbunden.

Diese weitsichtige Produktion und Organisation zahle sich jetzt aus, da viele Firmen sich auf ausländische Produktionen verlassen und jetzt mit massiven Lieferproblemen zu kämpfen hätten.

"Wir haben eine gewisse Größe erreicht und müssen erweitern", erklären Lothar, Stephan und Simon Kaufmann. Mit dem Gedanken habe man bereits jahrelang gespielt. Dies sei nun die dritte Umsiedlung, seit es den Betrieb in Dornhan gebe. Nun habe das Familienunternehmen einen perfekten Standort gefunden.

Notwendig ist die Halle laut Kaufmann, um schnellere Abläufe in der Produktion zu ermöglichen. Ein besonderer Blickfang wird sicher der Außenbereich sein – für Grabmale sowie "Haus und Garten" mit 2500 Quadratmetern.

Die Firma, die derzeit zwölf Mitarbeiter zählt, hat auch internationale Materialien, ist jedoch mittlerweile auf regionale Materialien spezialisiert. Die Natursteine kommen direkt aus dem Schwarzwald, aus Österreich oder aus Südtirol, der Schweiz. "Unser Slogan ist ›Steine aus unserer Heimat‹. Und wir sehen, dass die Nachfrage nach hochwertigen, regionalen Materialien wächst", betont Kaufmann.

Die Entscheidung, jetzt zu erweitern, birgt ein gewisses Risiko in sich, dessen sind sich die Kaufmanns bewusst. "Der Arbeitsmarkt ist relativ leer", stellt er fest. Das bedeutet: Es sei nicht einfach, Nachwuchs zu finden. Trotzdem bleiben die Kaufmanns zuversichtlich, dass sich die Investitionen lohnen werden. "Uns ist es wichtig, die Arbeitsplätze in der Region zu sichern."

Möglich ist das Projekt unter anderem durch die ELR-Fördermittel des Landes Baden-Württemberg, durch die ein Teil der Baumaßnahme mitfinanziert wird.

Wenn alles nach Plan läuft, kann das Team im Winter 2020 einziehen. Die Erdarbeiten sind bereits angelaufen. Danach folgt die Hallenstellung. Die Fassadenverkleidung übernimmt die Firma Kaufmann selbst. Trotz der Corona-Krise werden die Bauarbeiten wie geplant durchgeführt.

Grabmalaufträge sowie der Baubereich werden per 3-D-Software online oder per Post abgeklärt, da so der Betriebsablauf weiterhin reibungslos möglich ist. "Das klappt ganz gut", erklärt Stephan Kaufmann. Die aktuelle Situation rund ums Coronavirus zeige aber, betont er, wie kritisch die Abhängigkeit von Importware sein kann. Kaufmann will auch in Zukunft noch mehr auf die heimischen Materialien setzen.

Das jetzige Betriebsgelände wird in Bauplätze umgewandelt. Rund fünf Häuser können auf dem Areal entstehen.