Architektin Gerhild Hamberger (vorne rechts) erklärt Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Vierte von rechts), wo das Bürgerhaus gebaut wird. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Staatssekretärin Gurr-Hirsch informiert sich über das Projekt in Leinstetten / Empfang im Rathaus

Im Nachgang hat es geklappt: Aus Mitteln des Programms Entwicklung ländlicher Raum (ELR) gibt es für das Bürgerhaus in Leinstetten Mittel in Höhe von 573 000 Euro. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch konnte sich am gestrigen Montag vor Ort überzeugen, dass das Geld des Landes für ein gutes Projekt angelegt wird.

Dornhan-Leinstetten. Eine Delegation aus Dornhan, in Begleitung des CDU-Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, hatte bei Minister Peter Hauk zuletzt nochmals Überzeugungsarbeit geleistet. "Es war ein langer Kampf", sagte gestern Stefan Teufel im Leinstetter Rathaus, wo die Staatssekretärin vom stellvertretenden Bürgermeister Alois Schanz und von Ortsvorsteherin Sigrid Kümmich empfangen worden ist. "Wir wollen in Stuttgart nur vernünftige Projekte vorbringen. Sie müssen auch solide finanziert werden", sagte Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Die Baukosten sind mit 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung sei gesichert, auch durch Rücklagen der Stadt, betonte Alois Schanz. 200 000 Euro steuere der schon vor Jahren gegründete Förderverein bei. Eigenleistungen kämen noch dazu: "Man sieht hier ein riesiges Engagement der Bürger", stellte Schanz fest.

Was vorgesehen ist, erläuterte Architektin Gerhild Hamberger der Staatssekretärin. "Wir schaffen ein multifunktionales Gebäude". Die Sporthalle diene Schule, Kindergarten sowie den Vereinen. Auch Veranstaltungen sollen hier stattfinden. Im angebauten Bühnenbereich können Sitzungen des Ortschaftsrats abgehalten werden. Die Verwaltung wird vom Rathaus in das Bürgerhaus verlegt. Nebenräume, Umkleidemöglichkeiten, sanitäre Anlagen, Küche und ein Foyer werden ebenfalls untergebracht. Der zur Verfügung stehende Platz in Nachbarschaft zum Gasthaus Schlossbrücke werde voll ausgenutzt.

Was die Staatssekretärin mit Blick auf das waldreiche Baden-Württemberg besonders freute: Der Holzanteil an dem Gebäude ist hoch. Dabei seien auch Eigenleistungen besser unterzubringen, fügte die Architektin hinzu. Die Arbeiten könnten Anfang 2019 ausgeschrieben werden, Baubeginn wäre nach den Sommerferien 2019 und Fertigstellung nach den Sommerferien 2021.

ELR habe schon immer ermöglicht, dass Gemeinschaftsräume gefördert würden, sagte Friedlinde Gurr-Hirsch. Der Schwerpunkt liege jedoch momentan auf der Schaffung von neuem Wohnraum. Dafür würden 50 Prozent der ELR-Mittel verwendet. Sie räumte ein, dass in manchen Regionen Wohnen nicht im Fokus stehe. Dort verfolge man andere Ziele.

Dornhan ist im ersten und zweiten Anlauf bei ELR nicht berücksichtigt worden. Der letzte Ausschlag, dass Minister Peter Hauk die Förderung aus Rückflussmitteln bewilligt habe, sei wohl gewesen, dass die Bürger für ihr Vorhaben bereits Geld gesammelt hätten. Das unterstrich auch Stefan Teufel. Das sei mit ein Kriterium gewesen, dass der Minister das Bürgerhaus in Leinstetten gegenüber anderen Anträgen priorisiert habe. Es sei jedoch eine "schwere Geburt gewesen".

Die Staatssekretärin war vor wenigen Monaten in Dornhan, um den Zuschuss für einen weiteren Abschnitt der Flurneuordnung zu überbringen. Insgesamt gibt es dafür 3,3 Millionen Euro. Doch auch sonst ist das Glatttal gut bedient worden. Landrat Michel wies auch auf den Straßenbau und den Hochwasserschutz, der in Leinstetten in den letzten Zügen, liegt, hin. Ortsvorsteherin Sigrid Kümmich kündigte die nächste Einladung zum Abschluss der Hochwasserschutzmaßnahmen schon mal an.