Jahresrückblick: Bürgermeister Markus Huber zieht eine positive Bilanz / Stadt hat finanzielle Spielräume

Ein gutes Jahr liegt hinter Bürgermeister Markus Huber und den Stadträten. Eine allgemeine Rücklage von rund drei Millionen Euro eröffnet Spielräume, die die Stadt 2018 maßvoll nutzen möchte.

Dornhan. Früher habe man immer von der Hand in den Mund gelebt. Nun ist die Stadt in der komfortablen Lage einer finanziell guten Phase. So kann 2018 kräftig investiert werden, ohne aber den Weitblick zu verlieren.

"Wir müssen mit der gesellschaftlichen Entwicklung Schritt halten. Das ist ein enormer Kraftakt", meint Bürgermeister Huber. So muss sich die Kommune Aufgaben annehmen, die nicht ursprünglich ihre sind, wie die Breitband- und Ärzteversorgung. Für Huber nicht überraschend ist der Bauboom aufgrund der Niedrigzinsphase. "Mein Jahrgang 1963 war schon sehr geburtenstark. Dass dann noch mehr Kinder nachkommen, kann man sich ausrechnen", meint er. "Familie ist wieder in", freut er sich über den derzeitigen Trend. Umso wichtiger sei es, bezahlbare Bauplätze im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung stellen zu können.

Dornhan sei in der luxuriösen Position, wenig Leerstände zu haben. "Und wenn es welche gibt, dann sind die gewollt", meint er. So wären einige Gebäude vermittelbar, aber der Besitzer lasse sie einfach stehen und investiere nicht.

"Parallel sind natürlich die Ansprüche der Käufer und Mieter gestiegen", weiß der Bürgermeister. Einzig einen Mangel an Wohnungen sieht er im Stadtgebiet. Damit wirke man aber mit Mehrfamilienhäusern in den Baugebieten entgegen. Mit dem Abschluss in der Erschließung des Baugebiets Hungerbühl I und dem Spatenstich für Hungerbühl II sowie Bauplätzen in Busenweiler-Aischfeld und geplanten Baugebieten in Marschalkenzimmern und Weiden sei man auf einem guten Weg.

Die Bauprojekte seien allgemein gut gelungen. Dornhan war dieses Jahr vor allem mit Abbrüchen von Gebäuden und Vorbereitungen für Bauprojekte in 2018 beschäftigt. Die Flurneuordnung und das entstehende Gesundheitszentrum stellen weitere strukturelle Verbesserungen dar, findet Huber. "Zu sehen, wie sich das entwickelt, macht viel Spaß", sagt er.

"Unser größter Malus sind mit Sicherheit die Straßen", gibt Huber zu. Diese seien in der Vergangenheit "auf dem Armenweg", also ohne richtigen Unterbau, gemacht und damit notdürftig geflickt worden. "Da haben wir Rückstand", weiß er. Wichtige Straßensanierungen seien aber unter anderem im Bereich der Bühlerstraße und im Sternecker Weg gelungen.

Eine schöne Entwicklung sehe er im Vereinsbereich. So entstand nun auch in Dornhan ein Dachverein und somit ein Netzwerk zwischen den einzelnen Vereinen. "Damit fehlt nur noch Weiden", meint Huber. Damit könne man auf eine vertrauensvolle Kooperation bauen.

Eine solche finde auch im Gemeinderat statt. So gebe es keine großen Streitereien und nur konstruktive Diskussionen. Und das, obwohl manches Thema in der Bevölkerung für Furore sorgt. Etwa die Windkraft, auf die Huber gar nicht so sehr eingehen möchte.

Für ihn sind die Fakten klar. Der Kurs laute, das Verfahren zu steuern, nicht zu verhindern. Andere effektive Möglichkeiten bestünden angesichts der Gesetzgebung ohnehin nicht.

"Selbst wenn die Anlage genehmigt ist, heißt es im Übrigen nicht, dass sie auch gebaut wird", plädiert der Bürgermeister dafür, in dieser Sache ruhig zu bleiben. Die Stadt habe sich früh genug um dieses Thema gekümmert und sei somit auch nicht "sehenden Auges in etwas hineingerannt.

"Was wir wollen, ist uns allen klar. Aber es ist eben kein Wunschkonzert", sagt er. Das Thema sei auch kein neues. Schließlich beschäftige man sich seit etwa vier bis fünf Jahren schon damit.

Die wirtschaftliche Entwicklung in der Stadt schreite derweil gut voran, etwa hinsichtlich der Schwarzwaldtankstelle. Diese soll nicht nur modernisiert, sondern auch mit Shop und Bistro ausgebaut werden. "Das war ein großes Fragezeichen, das nun zufriedenstellend beantwortet wurde", sagt Huber.

Als gelungen hebt er auch die Zusammenlegung der Grundschulen Marschalkenzimmern und Weiden sowie im Zuge dessen die Sanierung der Gebäude in Weiden hervor. "Es zeigt, dass wir in die Bildung investieren", sagt er.

Große Feiern stehen bis auf den Neujahrsempfang und das Dorffest in Marschalkenzimmern kommendes Jahr nicht an. "Uns werden mehr die Bauprojekte beschäftigen", kündigt Huber an, die Stadt dabei ganz konkret der Umzug und die Sanierung des Rathauses. Das Stadtbild werde sich unter anderem deshalb weiter verändern.

Einen kleinen Wermutstropfen habe es mit dem abgelehnten Förderantrag für das Bürgerhaus in Leinstetten gegeben. Bei Kosten von rund einer Million Euro sei man auf die Förderung angewiesen. "Nächstes Jahr werden wir wieder einen Antrag stellen", kündigt Huber an. "Oft braucht man in der Politik eben Geduld", weiß er. Umso erfreulicher sei der Leader-Zuschuss für den Dorfplatz in Fürnsal gewesen.

Das Stadtfest in diesem Jahr, das Kaltenhoffest in Leinstetten und die deutsche Meisterin im Bogenschießen, Jenny Bleibel, waren darüber hinaus unterhaltsame und erfreuliche Momente.