Mit Flügeln und Raketenantrieb ist dieser Mülleimerfahrer auf der Strecke. Foto: Rössler/Steinmetz

Hunderte sehen Rennen in Marschalkenzimmern. Musikkapellen sorgen für Unterhaltung. Mit Galerie

Dornhan-Marschalkenzimmern - Drei Schläge, und das erste Bierfass hatte Bürgermeister Markus Huber gekonnt angestochen: Nichts ging daneben. Viel Nässe kam jedoch bei der Dorffesteröffnung am Samstagnachmittag in Marschalkenzimmern von oben.

"Wenn man einmal im Jahr etwas macht", schimpfte unter einem Sonnenschirm ein Besucher über das Wetter. Das war aber kein Grund, die Hauptattraktion des Festes, das Mülleimer-Rennen "hinter der Burg na" abzusagen. Die mit Helm, Handschuhen und Knieschützern ausgestatteten, wagemutigen Piloten machten das Beste daraus. Durch den Regen wurde die 250 Meter lange Strecke schneller. Für alle Fälle standen die DRK-Helfer bereit, brauchten aber nicht einzugreifen.

Idee für Mülleimer-Rennen abgekupfert

"Wir haben keine Kosten und Mühen für ein attraktives Programm gescheut", sagte Ortsvorsteher und Bürgervereinsvorsitzender Gerhard Röhner bei der Begrüßung gleich nach dem gelungenen Fassanstich. Nach zweimal Bobbycar-Rennen bei den vorausgegangenen Veranstaltungen wollte der Bürgerverein etwas Neues bieten. Röhner hat im Internet recherchiert und ist dabei auf das Mülleimerrennen des Hornschlittenvereins in Titisee-Neustadt gekommen. Mit diesem hatte er auch Kontakt aufgenommen.

Bei dem Rennen vor vier Wochen in Titisee-Neustadt nahm ein Team aus Marschalkenzimmern teil und belegte gleich den zweiten Platz. Die favorisierten Neustädter kamen nun zum Gegenbesuch.

Rennpiloten brauchen Kraft und Geschick

Fahren durften nur Erwachsene. Auf dem zweirädrigen Mülleimer zu balancieren, ist nämlich keineswegs einfach, erfordert Kraft und Geschicklichkeit. Der Start erfolgte von einer drei Meter hohen Rampe. Mancher Teilnehmer verlor am Ende zuviel Geschwindigkeit und musste zu Fuß das Ziel überqueren. Die Schnellsten brachten es auf mehr als 40 Stundenkilometer. Der Vizeweltmeister Joachim Häfker aus Neustadt schaffte in allen drei Läufen eine Zeit deutlich unter 22 Sekunden. Lediglich Patrick Bohnet aus Dornhan kam ihm mit seinen Zeiten nahe. Das Wichtigste war aber: Niemand verletzte sich. Es gab nur einen folgenlosen Sturz am Ende des Rennens.

Mehrere hundert Zuschauer verfolgten das Spektakel. Organisatorisch hat bei dieser Premierenveranstaltung mit Rennleiter Joachim Ryba und Moderator Kevin Springwald alles bestens geklappt.

Zahlreiche Besucher waren es auch abends, als die Party-Band "Ernie und Friends" spielte. Am Sonntag ließ sich nach dem Gottesdienst die Sonne wenigstens zeitweise blicken.

Auf der "Festmeile" hatten Vereine und Kirche Festhütten aufgebaut. Drinnen ließ sich ein Regenguss gut aushalten. Die Kapelle Wellblech sorgte zum Mittagessen für schwungvolle Unterhaltung. Auf der Bühne trat nachmittags der Kindergarten auf. Ein Luftballonkünstler faszinierte die kleinen Festbesucher. Die Tanzband Rübezahl ließ das Fest ausklingen.