Wo führt die neue Grenze entlang? Im persönlichen Gespräch erläuterte Johannes Haug (links), leitender Ingenieur des Verfahrens, Details der geplanten neuen Flurstücke. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ministerium plant eine Kürzung der Zuschüsse / Stadt Dornhan stellt Ausgleichsflächen zur Verfügung

Von Tina Eberhardt

Dornhan-Weiden. Eigentlich hatte man in Weiden die Vorgehensweise im angestrebten Flurneuordnungsverfahren diskutieren wollen, doch dann hatte die Landesregierung den Verantwortlichen ein Schnippchen geschlagen.

Bei der Aufklärungsversammlung musste nun geklärt werden, ob und wie die Maßnahme überhaupt denkbar ist.

Ursprünglich waren für das Verfahren 79 Prozent Zuschuss von Seiten des Ministeriums für ländlichen Raum in Aussicht gestellt worden. Doch vor zwei Tagen erhielt Peter Franz, Leiter des Flurneuordnungs- und Vermessungsamts im Landratsamt Rottweil die Nachricht, dass dieser teilweise gestrichen wurde. Statt der geplanten 79 Prozent könnte das Verfahren in Weiden schlimmstenfalls mit nur 72 Prozent bezuschusst werden. Das kann eine stattliche Kostendifferenz für die Grundstückseigner bedeuten. Peter Franz stellte den versammelten Bürgern dennoch Sinn und Ablauf des Flurneuordnungsverfahrens vor. Durch den Ausbau des Wegenetzes und die Zusammenlegung von Grundstücken zu neuen größeren Flurstücken soll vor allem die Agrarstruktur verbessert werden. Eine Ankündigung, der nicht alle ohne Skepsis entgegenstanden: "Ich hab‘ lauter ebene Felder und will dann keinen Buckel", betonte eine Zuhörerin in der Diskussion.

Die Flurneuordnung werde in Hinsicht auf Topographie und Wirtschaftswert sauber vorgenommen, beruhigte Franz. Im Sinne eines transparenten Vorgehens hatte er zuvor nicht nur das Neuordnungsverfahren, sondern auch die Möglichkeiten des Widerspruchs für die Eigentümer vorgestellt.

Die Zuhörer interessierten sich vor allem für die in der Neuordnung einbezogenen Grundstücke, die Johannes Haug, leitender Ingenieur im Flurneuordnungsverfahren, anhand von Kartenausschnitten präsentierte. Bis auf wenige Bereiche erwiesen sich die verfahrensbetroffenen Gebiete als deckungsgleich mit der Gemeindegemarkung.

Unter der neuen Landesregierung war es zudem zu Änderungen im Genehmigungsverfahren gekommen.

Wie bei Baugebieten müssen künftig auch bei Flurneuordnungsverfahren Ausgleichsflächen für einen "ökologischen Mehrwert" ausgewiesen werden. Dornhan wird hierfür zwei Hektar zur Verfügung stellen.

Begeistert zeigte man sich in Weiden angesichts der finanziellen Aussichten von der Maßnahme nicht. Statt der aktuell veranschlagten 400 Euro Eigenkosten pro Teilnehmer und Hektar könnte der Betrag möglicherweise auf 525 Euro steigen. Ganz auf die Kippe stellen wollte man das Projekt aber dennoch nicht. Peter Franz versprach, als Hausaufgabe eine verbindliche Rückfrage an das Ministerium mit zu nehmen. Sollte der Förderbetrag nicht unter 78 Prozent liegen, könnte man eine Umsetzung ins Auge fassen, lautete der Tenor der Zuhörer in der Mehrzweckhalle.