So wie der Kindergarten Nasgenstadt in Ehingen soll auch der Anbau des evangelischen Kindergartens in Dornhan ungefähr aussehen. Foto: Heinkel Modulbau Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergarten: Anbau erfolgt in Modularbauweise

Dornhan. Alles inklusive und auch noch günstiger als eine herkömmliche Bauweise? Das konnten die Dornhaner Stadträte kaum glauben. Sie diskutierten in der Gemeinderatssitzung über das weitere Vorgehen beim Anbau des evangelischen Kindergartens Dornhan.

Eine Baugenehmigung liegt bereits vor. Die Kostenschätzung für einen Anbau, der auf herkömmliche Weise errichtet wird, lag bei rund 300 000 Euro brutto. Für den Haushalt 2021 soll diese Summe für diese Maßnahme eingestellt werden, 100 000 Euro werden aus dem Ausgleichsstock erwartet. Aufgrund dieser Zuwendung müsse der Bau spätestens im Sommer 2021 im Gange sein, erinnerte Bürgermeister Markus Huber die Stadträte.

Nun schlug die Verwaltung vor, stattdessen einen Modulbau, beispielsweise von der Firma Heinkel Modulbau, zu wählen, der lediglich 260 000 Euro kostet. Mit diesem habe er schon bei einer Schule in Rottenburg gute Erfahrungen gemacht, stand Armin Schaupp, technischer Bauamtsleiter, der vor seiner Zeit in Dornhan im Landkreis Tübingen tätig war, voll und ganz hinter dieser Idee. Ein entscheidender Vorteil sei, dass die Planungskosten wegfielen – ein finanziell nicht unerheblicher Faktor. Zudem könne man den Anbau deutlich schneller umsetzen. Die Bauzeit betrage gerade einmal vier Wochen.

Ein Beispielbild vom Kindergarten Nasgenstadt in Ehingen war der Sitzungsvorlage beigefügt. Dort hat Heinkel Modulbau offenbar in neun Wochen einen 133 Quadratmeter großen Kindergartenanbau errichtet.

Rainer Rais stellte fest, dass man bei einem solchen "Container" gut 40 000 Euro an Baunebenkosten spare, fragte aber nach, wer sich darum kümmere, dass die Anschlüsse vor Ort funktionieren. Falle diese Arbeit dann wieder auf die Stadt zurück? Schaupp verneinte dies. Man müsse dem Anbieter einen genauen Plan geben, wo welcher Anschluss zu liegen habe, alles andere werde von ihm erledigt.

Ralf Pfeifle zweifelte an, dass die Lebensdauer des "Containers" genauso gut ist wie die eines herkömmlichen Gebäudes. Die Garantie, dass der Modulbau mehrere Jahrzehnte halten werde, habe man, sagte der technische Bauamtsleiter dazu.

Volker Miller meinte, dass er trotz der eingesparten Baunebenkosten noch Zusatzkosten für die Verwaltung erwarte. Zudem gebe es bei Modulanbietern große Unterschiede. Deshalb bat Miller, genau die Referenzen der Anbieter zu prüfen.

Dem Vorschlag der Verwaltung, den Anbau in Modularbauweise umzusetzen, konnten aufgrund letzter Zweifel nicht alle Stadträte zustimmen. Drei erteilten ihr Einvernehmen nicht, zwei enthielten sich.