Vier Jugendliche stöbern auf dem Dachboden (Bild rechts unten). Der Kinderchor singt konzentriert und mit Begeisterung alle Lieder auswendig. Fotos: Rössler Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuapostolen in Dornhan geben Vorstellung

Von Günter Rössler

Dornhan. Das vergangene Wochenende war für die Neuapostolische Gemeinde Dornhan erfolgreich – mit zwei aufwendigen Tagen. Am Samstag und Sonntag führte die Gemeinde in der Stadthalle das Kindermusical "Das lebendige Buch" auf. Nicht nur der große Kinderchor, auch Jugendliche gaben mit farbenfroher Gestaltung ihr Bestes bei der zweistündigen Vorstellung.

An beiden Tagen war die Halle voll besetzt und die Besucher waren über die Darbietungen der jungen Akteure und des Kinder- und Jugendchores unter der Leitung des Dirigenten vom Bezirkskinderchor, Jörg Weigold, begeistert. "Es ist etwas Besonderes, was wir mit der Zeitreise bieten", lobte der stellvertretende Bezirksvorstand Jörg Grözinger in kurzen Begrüßungsworten.

Inhaltlich geht es um vier Jugendliche, die auf dem Dachboden nach Utensilien suchten, um eine Zeitmaschine zu bauen. Sie sollte sie in die Vergangenheit beamen. Dabei fiel ihnen eine alte Bilderbibel in die Hände, deren Berichte sie "einfach und cool" finden. Parallel sang der Kinderchor "eine Reise durch die Zeit", den Jörg Weigold bei mehreren Auftritten mit völliger Hingabe leitete und dadurch in der Perfektion nicht zu übertreffen war.

Beim Lesen der Bibel wurden die vier Jugendlichen immer neugieriger. Bei näherer Betrachtung des Buches kamen bei den Jugendlichen viele Fragen auf. Namen wie Noah, Abraham, Josef, Mose und Jona tauchten auf, und dann wurde die Arche Noah gebaut. Viele spöttische Witze gab es über die angekündigte Flut, wie "Gott spritzt mit dem Gartenschlauch vom Baum", als Elefanten, Giraffen und Löwen in die Arche stiegen und vom Publikum beklatscht wurden.

Die Jugendlichen spielen mit Fantasie

Dann lasen die Zeitmaschinensucher über den 99-Jährigen Abraham und seine 90 Jahre alte Ehefrau, die sich auf Gott verlassen haben und mit Kameltreibern durch die Wüste kamen. Drei Engel des Herrn hatten die Botschaft, dass die alte Frau noch ein Kind bekommen soll, was der Chormusikalisch präsentierte. Auch über die ausgebeuteten Israeliten wurde gerätselt, die sich angeblich wie "Karnickel" vermehrten und deren Schicksal in dem Lied endete: "Wir wollen weg, wir wollen raus, wir haltens nicht mehr länger aus". Plötzlich landeten die vier Bibelleser bei Mose. Vieles kannten sie aus dem Kindergottesdienst.

Nicht so schön waren die Gespräche über Jona, der von Gott aufgesucht wurde und nach Ninive sollte, in die Hauptstadt des antiken Assyrerreiches. Doch schlechtes Wetter mit kräftigem Donner zog auf. Jona fiel von Bord und wurde von einem Fisch verschlungen, konnte aber aus dessen Bauch heraus über seine Erlebnisse berichten.

"Jona berichtet aus dem Bauch des Fisches" stellten die Kinder und Jugendlichen fantasievoll dar. Schließlich war das Lesequartett bei der Geburt Jesu und der Offenbarung angekommen, wo von einem neuen Himmel und einer neuen Erde zu lesen ist. Der Gesang "Warte auf Gott, der alles in seinen Händen hält", untermauerte die Szene auf dem Dachboden.

Bei seinen Dankesworten über das hervorragend in 14 Szenen bei verschiedenen Bühnenbildern gebotene Musical merkte Bezirksvorstand Jörg Grözinger an: "Wir erzählen auf singende Weise die Geschichte um Gottes Buch. Alle Akteure und der Chor kommen vom Kirchenbezirk Dornhan und haben durch ihre mehrmonatige Vorbereitungszeit mit ihrer Attitüde an zwei Tagen Großes geleistet." Dem Kopf des Ganzen, Dirigent Jörg Weigold, und allen für Kostüme und Requisiten zuständigen Mitarbeiter, dankten die begeisterten Besucher mit anhaltendem Applaus.