Im "Hungerbühl" wird gebaut. Neue Grundstücke werden in einem weiteren Abschnitt erschlossen.Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Wohnen: Neue Erschließungen im Stadtgebbiet geplant / Vergaberichtlinien stehen im Gemeinderat zur Diskussion

Die Stadt Dornhan kann noch einige Ökopunkte gut gebrauchen. Die Erschließung weiterer Baugrundstücke wird im "Hungerbühl" fortgesetzt.

Dornhan. Ökopunkte werden für den Ausgleich von Versieglungen durch Bauvorhaben benötigt. "Dafür nutzen wir alle Möglichkeiten", sagt Bürgermeister Markus Huber. Als Beispiele nennt er den Waldumbau hin zu mehr Laubbäumen wie Eichen oder den Rückbau des Wehrs am Heimbach. Streuobstbäume werde die Stadt nicht mehr zusätzlich pflanzen: "Sie müssen auch gepflegt werden", nennt Huber den Grund dafür. Fürs Gewerbegebiet und die Erweiterung des Baugebiets "Hungerbühl" – zwei weitere Abschnitte sind vorgesehen – werden Ausgleichsmaßnahmen benötigt. "Wir haben noch etwas in der Schatulle, müssen aber nachlegen", teilt Huber mit.

Im "Hungerbühl III" laufe gerade die Umlegung. Im Herbst fänden die Vorbereitungen für die Erschließung statt. Baubeginn werde voraussichtlich im zeitigen Frühjahr 2021 sein.

Die Bauplatznachfrage in Dornhan ist Huber zufolge weiterhin "sehr groß". Städtische Grundstücke stünden kaum noch zur Verfügung. Es soll aber nicht nur auf der "grünen Wiese" weitergehen. In der Neuhausgasse in Dornhan sei eine Nachverdichtung geplant. Zehn Bauplätze könnten entstehen. Der Vorteil ist hier: Ökopunkte werden nicht benötigt. Bauen im Innenbereich sei politisch gewollt.

Huber hat aber auch kein schlechtes Gewissen mit der "Hungerbühl"-Erweiterung. "Wir versuchen, um das Zentrum herum die Stadt zu entwickeln", erklärt er. Landschaftsverbrauch sei zwar unvermeidlich, doch "wir zersiedeln uns nicht". Dass die Baulanderschließung zentrumsnah fortgesetzt werde, ist für ihn eine gute Lösung. Zudem werde der Bau von Mehrfamilienhäusern forciert.

Auch in den Stadtteilen entstehen neue Wohnflächen, so im "Ochsengarten" in Marschalkenzimmern, der zum Innenbereich gehört. Dort sei ebenfalls die Umlegung im Gang. Im "Höhwandel" in Weiden sei man damit schon weiter. Mit dem Umlegungsverfahren habe die Stadt das Landratsamt beauftragt.

Bei der starken Nachfrage könnten die neu dazu kommenden Grundstücke schnell wieder vergriffen sein. Bis jetzt gilt in Dornhan das "Windhundprinzip": Wer sich zuerst meldet, kommt zum Zug. "Wir sind im Gemeinderat dabei, die Vergaberichtlinien neu zu besprechen", teilt Huber mit. Sie zu ändern, sei aber kompliziert. Bisher seien ohnehin nur wenige Bauwillige von weiter weg nach Dornhan gezogen. Auf zehn Prozent schätzt Huber deren Anteil, die anderen Interessenten seien aus Dornhan oder dem Nahbereich.

Wie die künftige Vergabe geregelt wird, dafür müsse jede Kommune ihren eigenen Weg finden. So könne beispielsweise ein Bonus für kleine Kinder, den Arbeitsplatz, das Ehrenamt in der Feuerwehr oder in Vereinen zugestanden werden. Die Einheimischen hätten "die Nase vorn", doch Bauen in Dornhan sollte auch für Auswärtige kein unüberwindliches Hindernis sein, findet Huber. Das müsse im Gemeinderat diskutiert werden.