Der alte Schachtdeckel. Foto: Locher

Gullideckel gibt nach - und Fahrzeug hängt fest. Fahrer fordert von Stadt Übernahme des Schadens.

Dornhan-Leinstetten - Das hätte schlimmer enden können: Der Schachtdeckel hob sich beim Drüberfahren, und dann steckte das rechte Vorderrad des Autos fest.

Angelo Locher, der in der Dürrenmettstetter Straße in Leinstetten wohnt, fuhr nach dem Einkauf zum Ausladen mit seinem Auto den desolaten Griesweg hinter seinem Haus hoch. Er setzte mit seinem Auto dann zurück, um umzukehren. Dabei ist es passiert: Der Schachtdeckel gab nach, kippte gewissermaßen nach oben. Das Auto sackte ein. Lochers Frau zog das Unfallfahrzeug mit ihrem Kleinwagen am Abschleppseil wieder heraus. Das war vor zweieinhalb Wochen. Was blieb, war nach Angaben des Autobesitzers ein Schaden in Höhe von 750 Euro.

Angelo Locher war eigentlich der Meinung, dass die Stadt diese Reparaturkosten zahlen müsste, da der Schacht wohl auch der Stadt gehöre. Der zuständige Sachbearbeiter der Verwaltung hat den Vorfall der Versicherung gemeldet. Das Ergebnis war für den Geschädigten jedoch nicht erfreulich: Die Überprüfung durch das technische Bauamt habe ergeben, dass es sich um einen privaten Schacht für den Hausanschluss handele. Die Versicherung sehe aus diesem Grund kein Verschulden der Stadt. Eine Übernahme der Reparaturkosten durch die Stadtverwaltung oder die Versicherung könne somit leider nicht erfolgen, wird bedauert. Angelo Locher reagierte darauf verärgert: "Wenn das mein Schacht ist, dann fließt das Wasser bergauf."

Zwischenzeitlich hat der Bauhof den kaputten Schacht instandgesetzt. Er bekam auch einen neuen Deckel. Wie dringend das war, zeigten ganz neue Reifenspuren. Es fahren noch andere Autos das kurze Stück den Griesweg hoch – und offenbar auch mal über den Schachtdeckel. "Das war mehr als gefährlich", stellte Locher fest.

Er wollte noch gestern Vormittag die Angelegenheit einem Rechtsanwalt übergeben. Dann aber meldete sich bei ihm die Stadtverwaltung. Der Schacht sei doch Gemeindeeigentum, wurde ihm mitgeteilt.

Das habe sich zunächst nicht zuordnen lassen, räumte Stadtkämmerer Bernd Heinzelmann unserer Zeitung gegenüber ein. Der Schacht sei, da er wohl sehr alt sei, nicht in einem Plan verzeichnet gewesen. Heizelmann geht nun davon aus, dass der Schaden des Autobesitzers von der Gemeindeversicherung bezahlt werde.