Alles wird eingepackt und verladen. Foto: Schatz Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Familie spendet die Hinterlassenschaften an das Dornhaner Hilfswerk Helfende Hände

Dornhan. Eine komplette Schuhmacherwerkstatt wurde dem Dornhaner Hilfswerk Helfende Hände gespendet. Vor ein paar Tagen bauten Helfer Maschinen und Gerätschaften aus dem Werkstattraum in Dunningen aus.

Die verschiedensten Kleinteile, die zum Staunen brachten, waren schon vorher in Kartons verpackt ins Lager des Hilfswerks nach Dornhan gebracht worden. Ein Stilleben aus stabilen großen alten Nähmaschinen, Tischen, Regalen, Hockern, Pressen und Poliermaschinen wartete vor dem Haus in Dunningen auf den Abtransport in einem Lkw mit Hebebühne nach Dornhan.

Mit Hubwagen oder Manneskraft wurden alle Utensilien auf Paletten gehoben und im Lastwagen verstaut. Mit ein wenig Wehmut beobachteten die Besitzerin und ihre Schwiegertochter den Abtransport. Immerhin waren das Schuhmacherhandwerk und die Werkstatt 90 Jahre lang Tradition in der Familie. Zuerst verdiente der Schwiegervater seinen Lebensunterhalt mit dem Reparieren und Herstellen von Schuhen. Mehrere Jahre setzte der Sohn, der die Fertigkeit vom Vater vermittelt bekommen hatte, die Tradition des alten und trotz allen technischen Fortschritts auch heute noch benötigten Schuhmacherhandwerks nebenberuflich fort.

Jahrzehntelang war die gemütliche nach Leder und Klebstoff riechende Werkstatt Treffpunkt zu einem Schwätzle mit dem Schuster, der auf seinem Schemel am Dreibein sitzend die abgelieferten Schuhe reparierte, daneben auch Taschen, Gürtel, Rucksäcke, währenddessen man dies und das erfuhr.

Mit dem Schiff in den Niger

In Tuttlingen wurde das Leder eingekauft, erinnert sich die Witwe des letzten Schusters in der Werkstatt. Schon seit Jahren beschäftigten die Familie Überlegungen, was sie mit der seit zehn Jahren nicht mehr betriebenen Schusterwerkstatt Sinnvolles anfangen könnte. Niemand mehr interessiere sich dafür, und zum Entsorgen waren ihnen die Gegenstände, an denen ihre Erinnerungen hängen, zu schade.

Die glückliche Lösung kam, als die Schwiegertochter in einem Geschäft in Dornhan dieses Thema anschnitt und dort umgehend an das Hilfswerk Helfende Hände im Ort verwiesen wurde. Die Werkstatt wird in Niger große Dienste leisten und im September mit dem Schiffscontainer mit vielen anderen nützlichen Gegenständen den Weg nach Afrika antreten.