Wohngebiet: Dritter und vierter Abschnitt des "Hungerbühls" auf den Weg gebracht / Mehr als 30 Plätze
"Wir wollen jetzt Gas geben", kündigte Bürgermeister Markus Huber im Gemeinderat an. Die Stadt will schnellstmöglich die Bebauungspläne Hungerbühl, dritter und vierter Abschnitt, auf den Weg bringen.
Dornhan. Die beiden Abschnitte hingen allein schon über die Entwässerung durch die Trennkanalisation zusammen, erklärte Huber. Zudem sei die Nachfrage nach Bauplätzen sehr groß.
In den Bebauungsplan für den vierten Abschnitt, um den es in der Sitzung ging, habe man nun die Anregung aus dem technischen Ausschuss, im nördlichen Bereich Platz für Mehrfamilienhäuser und im Westen Flächen für soziale Einrichtungen zu schaffen, eingearbeitet.
Der Vorteil des beschleunigten Verfahrens, in dem sich der Bebauungsplan befindet und das nur für Wohngebiete möglich ist, sei, dass der ökologische Ausgleich bereits als erbracht gelte, erläuterte André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro.
In weiser Voraussicht habe man beim zweiten Abschnitt des "Hungerbühls" bereits Trassen für künftige Abschnitte freigelassen. Mit einem Bypass zum Mühlenweg werde es dann mehrere Verbindungen an die bestehenden Straßen geben.
Entstehen sollen mehr als 30 Bauplätze mit einer Größe von 500 bis 800 Quadratmetern. Der Bereich für die Mehrfamilienhäuser sei extra im Norden geplant, damit es nicht zu Verschattungsproblemen komme, meinte Leopold. Dort seien bis zu zehn Wohneinheiten und drei Geschosse möglich.
Eine Grünfläche ist östlich dieses Bereichs geplant. "Dort befinden sich Dolinen, weswegen da ohnehin keine Baunutzung möglich wäre", so der Planer. Auch im Süden ist eine Grünfläche geplant. Dort gebe es bereits einige Hecken mit Biotopwertigkeit, die man erhalten wolle. Zugleich könne diese Fläche einen Puffer zu künftigen Baugebieten bilden.
Aktuell werde noch ein gleichwertiges Ersatzhabitat, etwa eine Ackerfläche, für ein Feldlerchenpaar gesucht, das aktuell im vierten Abschnitt des Hungerbühls lebt.
Die Grundflächenzahl habe man bei den Einfamilienhäusern auf 0,3 festgesetzt, ergänzte Bürgermeister Huber. Das bedeutet, dass 30 Prozent der Grundstücksfläche überbaut werden dürfen. Bei Mehrfamilienhäusern liegt die Zahl bei 0,4 also 40 Prozent.
In den Plan werde zudem aufgenommen, dass Schottergärten und mögliche Reflexionen zu den Nachbarn nicht erlaubt sind.
Rainer Rais regte an, das Baufeld im Norden zu verkleinern, um den Fußweg bei künftigen Baugebietserweiterungen weiter durchziehen zu können. Leopold erwiderte, er hätte die Erschließung in so einem Fall lieber über eine Stichstraße geregelt, um Doppelstrukturen zu vermeiden, werde aber dennoch gern mehr Platz einplanen.
Alois Schanz hakte nach, wann man dann mit dem Bauen beginnen könne. Aus den genannten Gründen könne man Abschnitt drei und vier nur gemeinsam erschließen, erklärte der Bürgermeister. Im Herbst 2021 wolle man diese beginnen, der Grunderwerb laufe derzeit parallel. Die ersten Häuser könnten dann Anfang 2022 gebaut werden.
Der Bebauungsplan wurde bei einer Gegenstimme abgesegnet.