Endlevel aus Balingen lassen es krachen. Foto: Deregowski/Stoll

Familiäres Festival bietet Musik-Spektakel - und das trotz Absage zweier Bands. Mit Galerie und Video

Dormettingen - Als "Testballon" hat im SchieferErlebnis in Dormettingen das erste "Supper’s Ready" stattgefunden, eine Metal-Party, die mit sieben Bands ein insgesamt jüngeres Publikum als das etablierte "Bang Your Head" ansprach.

Die Veranstalter hatten im Vorfeld kein Glück gehabt: Zuerst waren ihnen die "Pretty Maids" abgesprungen und nur wenige Tage vor dem Event dann auch noch "We Butter The Bread With Butter". Zwei Bands, wegen derer nicht wenige Besucher den Weg nach Dormettingen angetreten hatten.

Für das "Bang Your Head" in knapp einem Monat stehen die "Pretty Maids" jedoch noch auf dem Line-Up, was einigen Besuchern Stirnrunzeln bescherte.

In Dormettingen wartete auf die überschaubare Zahl an Besuchern neben einer familiären Atmosphäre ein gemischtes Musikangebot: etwa Metalcore von Callejon, Thrash Metal mit viel Groove von Ektomorf aus Ungarn oder Science Fiction Metal von Cypecore aus dem Mannheimer Raum.

Unser Festival-Reporter war auch dabei:

Noch bevor die Balinger von Endlevel mit Thrash Metal im Zelt das Festival eröffneten, hatten sich die ersten Besucher wieder auf den Rückweg zum Ausgang gemacht. Der Grund: unpassendes Schuhwerk.

Obwohl die Veranstalter auf die Warnungen der Wetterfrösche gehört und ein riesiges Festzelt im Zentrum des Amphitheaters aufgestellt hatten, war es nicht wirklich trocken. Die Gewitter der vorherigen Tage hatten den Boden aufgeweicht und in Schlick verwandelt. Sandalen, wie sie einige bei dem schwül-heißen Wetter trugen, waren also nicht unbedingt die richtige Wahl für die Metalparty.

Es zeigte sich jedoch, dass es sich bei den falsch Beschuhten um erfahrene Festivalbesucher handelte: Im Auto hatten sie Passenderes, so konnte die Party auch für sie steigen – ohne Matschefüße.

Dass die Entscheidung, die Metalparty ins Zelt zu verlegen, richtig war, bewahrheitete sich im Lauf des Tages. Am späten Nachmittag verdunkelte sich der Himmel und Regen zog auf. Doch tat das der Sause keinen Abbruch. Zwar fiel eine Feuershow von Cross Fire deswegen ins Wasser; die Feuerkünstler hatten aber nach kurzer Zeit wieder die Möglichkeit, die Besucher in den Umbaupausen unter freiem Himmel zu unterhalten.

Immer wieder tauchten außerdem sowohl Maskottchen als auch Erkennungszeichen des Metal-Events auf der Bühne und dem Gelände auf: die beiden schwarzen Gestalten mit dem überdimensionalen Luftballon und das Totenschädel-Clownsgesicht. So auch zum Schluss.

"Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", verriet der Maskierte. Er versicherte jedoch, dass das "Supper’s Ready" den Bands viel Spaß gemacht habe. Empfände das Publikum ebenso, so solle es sich doch über die Webseite bei den Veranstaltern melden, auf dass es im nächsten Jahr eine Wiederholung gebe. Und wenn man sich am Ende so unter den Besuchern so umhörte, könnte das durchaus eintreten.

"Süß" sei das Festival gewesen, lobte ein Mutter-Tochter-Gespann auf dem Weg zum Ausgang. Sie waren aus München nach Dormettingen angereist, um Dark Tranquility zu sehen. Nicht nur der "Göteborg-Sound" der Schweden hatte es ihnen angetan, auch die Größe des Supper’s Ready sagte ihnen zu, denn: "So kleine Festivals gibt es nur noch selten."

Eine Gruppe Dormettinger lobte die Atmosphäre: Chillig sei es gewesen und eine Neuauflage sei ihnen äußerst willkommen, lautete die einhellige Meinung, bevor sich die vier Zufriedenen zu Fuß auf ihren Heimweg machten.