Die Mehrzweckhalle ist nach wie vor der größte Energieverbraucher in Dormettingen. Foto: Visel

Kommunales: Gemeinde Dormettingen profitiert von Zusammenarbeit mit Energieagentur / Weitere Maßnahmen geplant

"Eine Erfolgsgeschichte" sei das Energiemanagement der Gemeinde, mit dem Energieagentur Zollernalb beauftragt ist, hat es in der jüngsten Sitzung des Dormettinger Gemeinderats geheißen. Die Räte nahmen den Energiebericht für das Jahr 2020 zur Kenntnis.

Dormettingen. Linda Nagel von der Energieagentur hat den Energiebericht in der Gemeinderatssitzung vorgestellt. Sie sei nun bereits zum dritten Mal in Dormettingen, sagte sie und nannte das kommunale Energiemanagement ein "erfolgreiches Projekt". So sei der Energieverbrauch im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um einiges gesunken; bei der thermischen Energie etwa um sechs Prozent.

Am Energieverbrauch mache die Wärme in den kommunalen Gebäuden wie Rathaus, Schule, Bauhof und Mehrzweckhalle 79 Prozent aus, der Strom 21 Prozent. Trotzdem entfielen auf den Strom 55 Prozent der Energiekosten, auf die Wärme nur 43 Prozent.

Der größte kommunale Energieverbraucher sei die Mehrzweckhalle, beim Wasserverbrauch liege der Kindergarten vorne.

Im Vergleich zum Vorjahr habe man für die Halle 13 Prozent weniger Strom verbraucht; gleichwohl ist laut Nagel noch ein hohes Einsparpotenzial vorhanden, weil es einen "hohen Dauerverbrauch" gibt. Dieser könnte durch eine Fotovoltaikanlage aufgefangen werden.

Auch im Rathaus ist Energie eingespart worden. Beim Heizungsverbrauch waren es 23 Prozent, beim Strom zwölf Prozent. Im Dorfgemeinschaftshaus wurde der Stromverbrauch etwa um 24 Prozent reduziert, was aber auch auf die Corona-Krise zurückzuführen sei. Einsparpotenzial gab es im Kindergarten bei der Heizung (minus 29 Prozent) und bei der Feuerwehr mit einem Minus von 48 Prozent bei der Heizenergie.

Nagel konstatierte, dass in Dormettingen schon einige Maßnahmen im Rahmen des Energiemanagements umgesetzt worden seien, etwa das "Verbrauchscontrolling". Sie appellierte an die Gemeinderäte, nicht nachzulassen, da das Heizen mit fossilen Stoffen stetig teurer werde: "Der Einsatz von regenerativer Energie rechnet sich, zumal es auch staatliche Förderungen gibt." Die Gemeinde habe für die Heizanlage mit Wärmepumpe beim neuen Bauhof 35 Prozent Zuschuss (42 000 Euro) erhalten, sagte sie. Energetisch sinnvoll sei auch die Fotovoltaikanlage auf dem Bauhofdach mit einer Leistung von 67,5 Kilowattpeak.

Durch weitere und große Fotovoltaikanlagen bei den Firmen FBW und Anlagentechnik Weckenmann sei Dormettingen auf Platz eins in Baden-Württemberg bei der Installation von Solarenergieanlagen in der entsprechenen Gemeindekategorie gelandet.

Bürgermeister Anton Müller sprach von einer intensiven Zusammenarbeit mit der Energieagentur. Allerdings seien aufgrund der Finanzen nicht alle Ideen umsetzbar, aber: "Wir haben schon viel gemacht." Als Beispiel nannte er Maßnahmen in der Mehrzweckhalle. Dort sei der Stromverbrauch vor zwölf Jahren bei seinem Amtsantritt noch bei 28 000 Kilowattstunden gelegen, jetzt bei 18 000. Müller: "Wir müssen auch weiterhin das Bewusstsein fürs Stromsparen in allen Bereichen sensibilisieren – mit Augenmaß."

Auch Andreas Koch sprach hinsichtlich des Energiemanagements von einer Erfolgsgeschichte und wollte von Linda Nagel wissen, was man in Zukunft noch machen könne. Ihre Antwort: "Klimaneutrale Verwaltung". So müssten die Kommunen verstärkt Personal in diesem Bereich einstellen, um Konzepte für Strom und Wärme zu erstellen.

Müller nannte als Stichworte Nahwärmenetze für die Schule und Halle sowie rund ums Rathaus im Zusammenhang mit der städtebaulichen Weiterententwicklung im Bereich der Äußeren Hauptstraße. Dazu komme die weitere Nutzung von regenerativen Energien sowie die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen.