Doris Reichenauer begeistert in der Neuen Tonhalle mit einem Programm, wie es nur das Leben schreiben kann. Foto: Rainer Bombardi

Die Neue Tonhalle bebte vor Witz und Lachen als die Solokünstlerin Doris Reichenauer mit ihrem Programm „Jetzt hat`s gschnackelt“ das Publikum im nahezu bis auf den letzten Platz belegten Veranstaltungsort begeisterte.

Ihre Fans hatten die Gelegenheit genutzt und waren aus allen Himmelsrichtungen in die Neue Tonhalle gekommen um „Jetzt hat’s gschnackelt“ live zu erleben.

 

Reichenauers Programm wirkte wie ein Türöffner in ein kurzweiliges und humorreiches neues Jahr. Es beschrieb Szenen eines Alltags, die beinahe jedem in der Halle so oder so ähnlich schon einmal widerfahren sind.

Zugegebenermaßen war das Programm in manchen Situationen vielleicht etwas überspitzt und gab so den Pointen den letzten Schliff. Reichenauer wandelte in ihrem Programm stets nahe an der Realität, beschrieb Szenen wie sie das Leben schreibt, und bezog so das Publikum in ihren Alltag ein.

Humorvolle Realitäten

Vielfach hätte man am liebsten selbst mitgeredet, wenn Reichenauer von ihren ersten Erfahrungen als Oma oder über die Erlebnisse vor der Trauung ihrer Kinder berichtete. Auf humorvolle Art baute sie Realitäten in ihr Programm ein, welche die Lachmuskeln des Publikums bis aufs Äußerste strapazierten. So auch als sie den Heiratswilligen den Tipp gab, dass ein Mann keine Rentenversicherung und eine Frau keine Pflegeversicherung sei. Urkomisch wirkte der Tipp wie eine Braut in einem Hochzeitskleid mit drei Meter langem Schleier am besten aufs WC gehen kann.

Reichenauer erzählte wie sie ein unliebsames Kunstwerk los wurde, um es Jahre später wieder auf anderem Weg zu erhalten. Eine Erfahrung die einigen im Publikum wohl nicht unbekannt war. Die Rede vom Prostataclub, dem nach ihrer Meinung nach alle Männer ab 60 Jahren und somit auch ihr Mann angehören, oder der Verweis auf die unliebsame Nachbarin unter allen Nachbarschaften waren ausnahmslos Geschichten, welche für eine losgelöste Stimmung sorgten.

Sogar Gesang gehört dazu

So auch als sie das goldene Handwerk hervorhob, wie sie es noch von ihrem Vater kennengelernt hatte. Dabei fragte sie sich wo es enden wird, wenn heute alle studieren. Auch den Gesang hatte sie in ihr Programm integriert, das von der ersten bis zur letzten Sekunde begeisterte. Reichenauer wirkte in der ihr eigenen Art authentisch, wenn sie vor Energie strotzend die Bühne zu ihrem Wohnzimmer machte. So wirkte es wie eine weitere Zugabe, als sich Reichenauer nach zwei Programmhälften, zwei Stunden Humor und der lautstark geforderten Zugabe im Foyer der Halle zum Small Talk mit den Gästen bereithielt.