Zur Neugestaltung des Dorfplatzes Wittershausen stellte Kämmerin Melanie Hägele nach der Beratung im Ortschaftsrat den Sachstand im Gemeinderat vor.
Die Ausschreibung der Bauarbeiten war im Februar beschlossen worden und enthielt ein Wasserspiel als Bedarfsposition. Das Preisangebot für die Dorfplatzgestaltung sei im Rahmen, doch der Preis für das Wasserspiel doppelt so hoch wie die Kostenberechnung des Planungsbüros, teilte sie mit.
Angebot entspricht nicht den Wünschen?
Hägele räumte ein, das Rathauspersonal könne den Fall in technischer Hinsicht nicht beurteilen. Im Rahmen der Bemusterungen und Besprechungen im Beisein von Vertretern des Ortschaftsrats habe die Wasserspiel-Technik nicht bemustert werden können, teilte Ortsvorsteherin Kerstin Jauch mit.
Die Ortschaftsräte hatten Zweifel gehegt, ob Ausschreibung und Angebot der von ihnen gewünschten Ausführung entsprechen und mit der Verwaltung mögliche Vorgehensweisen erörtert. Ein rechtliches Problem für die Vergabe bestehe darin, dass die Reihenfolge der beiden Bieter mit Wasserspiel eine andere sei als ohne, meinte Melanie Hägele.
Thema zu kompliziert
Sie hatte die Gemeindeprüfanstalt kontaktiert, doch die Komplexität verbiete eine telefonische Klärung. Die Ausschreibungstexte und Angebote seien schriftlich einzureichen. Ergänzend habe sie die Ausschreibungen der beiden Vergleichsbeispiele und Erkundigungen bei deren Planern eingeholt. Laut deren Aussagen sei die heutige Technik mit der damaligen Technik nicht mehr vergleichbar.
Mehrere Gemeinderäte äußerten Unmut über die Preisentwicklung und das Planungsbüro. Axel Plocher (FWV) bat um eine Stellungnahme des Firmenchefs, Andrea Kopp (CDU) um Prüfung, ob das Büro in die Pflicht genommen werden könne. Norbert Burkhardt (CDU) verwies auf die Obergrenze in Höhe der eingeplanten Haushaltsmittel von 300 000 Euro. Melanie Hägele teilte mit, der Mehraufwand könne im Fördermittelantrag noch angemeldet werden.
Kritik an Wasserspiel
Kornelia Ullmann (FBV) konnte nicht nachvollziehen, warum ein Wasserspiel für den Festplatz einer 1000-Einwohner-Gemeinde benötigt werde. „Eine halbe Million ist überdimensioniert“, fand Andrea Kopp angesichts der Angebotssumme von 494 550 Euro. Helmut Maier (FWV), Mitglied im Ortschafts- und im Gemeinderat, verwies auf den Eigenanteil innerhalb des Haushaltsansatzes nach Abzug des Leader-Zuschusses.
Die Vergabe wurde auf Montag, 7. August, um 19.30 Uhr in Wittershausen vertagt, um eine Lösung herbeizuführen.