Die Feuertaufe ist bestanden: Der Treffpunkt Dorfplatz mit Wasserspiel in der Ortsmitte wurde feierlich eingeweiht.
Mit festlicher Beflaggung, Ansprachen, Blasmusik und Bewirtung wurde der neugestaltete Dorfplatz in der Ortsmitte am vergangenen Samstag offiziell seiner Bestimmung als Begegnungsstätte und Veranstaltungsort übergeben und auf Anhieb bestens angenommen. Zahlreiche Bürger und geladene Gäste bekundeten durch ihre Teilnahme an der Feierstunde bei trockener, aber kühler Witterung Interesse und Wertschätzung.
„Nach dem Spatenstich für den Bau des Lärmschutzes an der A81 ist dies der zweite bedeutende Tag des Jahres für Wittershausen“, frohlockte Ortsvorsteher Helmut Maier. Er begrüßte unter den Anwesenden auch seine Amtsvorgänger, aktive und ehemalige Gemeinde- und Ortschaftsräte, die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen. Dank galt den Anwohnern für ihr Verständnis während der Bauzeit, dem Musikverein Lyra Wittershausen für die musikalische Umrahmung und der Feuerwehr Wittershausen für die Bewirtung.
LEADER-Fördermittel helfen
„Das Wichtigste sind wir alle, die Bürgerinnen und Bürger, die diesen Platz künftig beleben und auch sauber halten“, bekräftigte Maier unter Applaus. Für Bürgermeister Stefan Hammer ist der ganzjährige Treffpunkt für die Bürgerschaft das Tüpfelchen auf dem ‚i‘ im Ortsteil der lebenswerten Gesamtgemeinde.
Beim Angebot der Liegenschaft in zentraler Lage neben Ortsverwaltung, Kirche und Gemeindehaus habe man 2013 wohlüberlegt zugegriffen. Die Bau- und Planungskosten bezifferte er auf rund 540 000 Euro. Dank LEADER-Fördermitteln von 200 000 bis 250 000 Euro werde der Gemeindeanteil bei 275 000 bis 325 000 Euro liegen.
Fünf Monate Bauzeit
Raphaël Carreira, Geschäftsführer der LEADER-Geschäftsstelle Oberer Neckar, überbrachte die Förderplakette des Zuschussgebers und konnte sich vor Ort von der Akzeptanz überzeugen. Ziel war eine frei zugängliche Erholungs- und Begegnungsstätte für Nutzer jeden Alters mit verbesserter Aufenthaltsqualität, die der Dorfgemeinschaft zugleich als Veranstaltungsfläche dienen kann. Maibaumaufstellung, Pfingstfest und Adventsmarkt stehen für 2025 im Kalender.
In rund fünf Monaten Bauzeit wurde die 780 Quadratmeter große, rechteckige Fläche von Ende Juni bis Ende November 2024 befestigt und acht Parkplätze abgeteilt. Das bodengleiche Wasserspiel wird von Pflasterintarsien in Form des Abtsstabes aus dem Ortswappen eingerahmt.
Multifunktionaler Dorfplatz
Der letzte Feinschliff erfolgte in den letzten Monaten durch die Bepflanzung der Grüninseln und des Pavillondachs, die Fertigstellung der Stromanschlüsse und das Anbringen von Sitzgelegenheiten, deren Lieferverzug die Einweihung im Dezember verhindert hatte.
Da Planung und Baubeginn in die zehnjährige Amtszeit der ehemaligen Ortsvorsteherin Kerstin Jauch fielen und sie viel Herzblut investiert hatte, kam ihr die Ehre der offiziellen Platzfreigabe zu. Sie schilderte den Entscheidungsprozess und Ablauf des Projektes. Zwischen 2014 und 2016 hatte sich der Ortschaftsrat mit dem Vorschlag einer Bebauung mit kleineren barrierefreien Wohneinheiten und Begegnungsstätte befasst, ehe die Entscheidung für einen multifunktionalen Dorfplatz reifte.
„Wasser marsch“
Auf Exkursionen holte sich das Gremium Inspiration und zeichnete erste Skizzen. Auf die Einschaltung eines Planungsbüros 2020 folgten noch etliche Debatten, Sitzungen und Baustellentermine. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Unteren Denkmalschutzbehörde dokumentierten die Reste einer Steinmauer zum evangelischen Gemeindehaus hin sowie kleine Keramikfunde aus dem 10. bis 12. Jahrhundert.
Am liebsten hätte Jauch den Dorfplatz noch während ihrer Amtszeit eingeweiht, nun wurde dies ihre letzte offizielle Handlung. Mit „Wasser marsch“ gab sie das Zeichen zur Inbetriebnahme des Wasserspiels. Daran hatten sie, die Ortschaftsräte und Stefan Hammer trotz mancher Widrigkeiten unbeirrt festgehalten getreu der Devise „entweder richtig oder gar nicht“.
Dank für Unterstützung
Die erste Ausschreibung 2023 musste nach Rücksprache mit der Gemeindeprüfanstalt aufgehoben werden und erforderte einen zweiten Anlauf 2024. Umso mehr galt dem Gemeinderat Dank für die finale mehrheitliche Zustimmung.
Je einen Blumenstrauß erhielten Kämmerin Melanie Hägele für ihre unermüdliche Unterstützung und Kerstin Jauch, die man laut Helmut Maier erst nach einem ihrer wichtigsten Projekte, der Dorfplatzeinweihung, aus dem Ortschaftsrat habe verabschieden wollen und deren Rückkehr in die Kommunalpolitik er jederzeit begrüßen würde.
Der Musikverein leitete zum geselligen Teil über. Bei Speis und Trank wurde der Platz erfolgreich einem ersten Funktionstest unterzogen, der seine Feuertaufe glänzend bestand.