Tanja König (stellvertretende Fördervereinsvorsitzende) und Alfredo Vela (Vorsitzender des Fördervereins) waren Anfang des Jahres noch hoffnungsvoll etwas für die Dorfmitte in Wachendorf bewegen zu können. Der Gemeinderat machte nun aber einen dicken Strich durch die Rechnung. Foto: Steinmetz

Sieben Jahre der Planung, der Entwicklung von Konzepten und schließlich die Gründung einer Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr, auf all das blickt der Förderverein Dorfmitte Wachendorf zurück. Und trotzdem lautet das Ergebnis der diesjährigen Hauptversammlung: Auflösung.

Starzach-Wachendorf - "Wir hatten schon einen Bäcker, der kommen wollte, einen Metzger, der kommen möchte", berichtet Alfredo Vela, Vorsitzender des Fördervereins. Die Dorfmitte Wachendorfs sollte ein lebendiger Ort werden, ein Raum der Begegnung. "Da waren so viele Ideen und so viele Leute, die eine Aufgabe übernehmen würden", erklärt Vela.

Notwendige Mehrheit konnte im Gemeinderat nicht gefunden werden

Das Projekt war im Verlauf der Jahre immer wieder auf Hürden gestoßen, musste sich immer wieder auf neue Rahmenbedingungen einstellen und neue Kompromisse finden. Schließlich wurde im Dezember 2020 eine Arbeitsgruppe gegründet in deren Rahmen Leitlinien und das finanzielle Budget von 1,5 Millionen Euro gesetzt wurden. Die Kostenaufstellungen waren vorhanden und Vela ist überzeugt, durch den Weiterverkauf von Flächen und das Landessanierungsprogramm wäre die Durchführung der Konzepte finanziell realisierbar gewesen.

Doch als das Projekt in den Haushalt 2022 aufgenommen werden sollte, zeigte sich, dass die notwendige Mehrheit im Gemeinderat nicht gefunden werden konnte. "Unser Engagement hat keinen Anklang gefunden", so Vela. Die Sanierung des Rathauses, Kernthema des Projektes, wurde abgelehnt.

Auch der Abriss des Schlachthauses sollte ausschließlich Platz für eine teilweise überdachte Fläche machen, "und selbst das wird hinterfragt", sagt Vela. Als Grund für die Rücknahme der Unterstützung nennt der Gemeinderat die hohe finanzielle Belastung.

Prozess zur Vereinsauflösung wird nun angestoßen

Jetzt zieht der Förderverein Konsequenzen. In der Hauptversammlung am Sonntag wurde diskutiert, beraten und schlussendlich einstimmig beschlossen sich zurückzuziehen. Der Prozess zur Vereinsauflösung wird nun angestoßen, als nächster Schritt erfolgt noch ein Mitgliederentscheid.

"Wir werden sechs Sabbat Jahre einlegen", kündigt Vela an. Wenn sich die Rahmenbedingungen vor Ort geändert haben, wollen sie zurückkehren und das Engagement wieder aufrollen. "Wir sind keine, die die Gemeinde oder die Bürger im Stich lassen", hält Vela fest. "Und wir machen das für die Bevölkerung."