Schon kurz nach der Eröffnung ist das Zelt beim Musikverein Brigachtal gut gefüllt. Foto: Schimkat

Die Brigachtaler Vereine haben trotz coronabedingter Pause nicht vergessen, wie ein Dorffest gefeiert wird. Bereits zum Auftakt am Samstag herrschte tolle Stimmung.

Brigachtal - Das Organisations-Dreigespann Sascha Eichkorn, Jürgen Hässler und Annette Hildebrand hatten gut geplant, der Festplatz fand zurück zu seiner ursprünglichen Bestimmung. Zu den schmissigen Klängen des Musikvereins Brigachtal begrüßte Bürgermeister Michael Schmitt die Besucher, die sich alle wahnsinnig freuten, wieder ein Dorffest zu haben.

Man könnte meinen, Schmitt habe während der Pandemie den Fassanstich geübt, denn auch dieser klappte hervorragend – so wie früher. Franz Geiger von der Fürstenberg-Brauerei übernahm das Freibier-Zapfen, und dann erklang der Böllerschuss aus der Kanone einige Meter weiter. Das war der Probeböller des Sportschützenvereins Brigachtal, und alle eilten um die Ecke, wo Peter Münch und Albert Runtze vom SSVG schon mit den abgezählten sechs Kartuschen mit Schwarzpulver bereit standen. Schmitt übernahm Böllerschuss eins, gut beobachtet von allen Gemeinderäten, dann durften noch fünf weitere Besucher schießen. Der Lärm waren ohrenbetäubend, und jeder wusste jetzt: "Das Dorffest ist wieder da." Auch die Franzosen von der Partnergemeinde Essey-les-Nancy hatten ihr Zelt und Hütte mit Crepes aufgebaut, die deutsche Abteilung der Partnergemeinde servierte Käse und Salami und Wein.

Zur Gemeinsamkeit zusammenfinden

Das Dorffest sei wichtig, die Menschen hätten zwei Jahre vor allem zuhause gehockt und müssten wieder herauskommen und zur Gemeinsamkeit zusammenfinden, erklärte Gemeinderat Josef Vogt gegenüber unserer Redaktion.

Die Landfrauen hatten wieder Dinnä und Flädlebrot in ihrem Zelt im Angebot, und das Zirkuszelt, in dem es Live-Musik und viele Vorführungen gab, stand prächtig in der Mitte des Festplatzes. Kegeln, Losbude, Schießbude, Kinderprogramm, Hüpfburg, Kulinarisches zur Genüge – es war wieder wie "vor der Pandemie".

Kletterstangen begeistern Kinder

Von weitem war der Teleskopstapler von der Firma Mühlberger zu sehen, vor ihm zwei neun Meter hohe "Snake"-Kletterstangen, vor denen ungeduldige Kinder mit den Füßen scharrten. Die evangelische Jugend im Kirchenbezirk Villingen zog hier den Nachwuchs an, der doppelt gesichert in ziemlichen Tempo die Stangen hochkletterte. 300 bis 400 Kinder klettern hier täglich, erklärten Cornelia und Sascha Nowara, die mit ihren ehrenamtlichen Helfern für die Kinder die Attraktion waren. "Ab vier Jahren kann hier jeder klettern, auch Erwachsene", berichtete Sascha Nowara. Überall sah man glückliche Gesichter, froh und gut gelaunt – und erleichtert, dass es wieder Dorffest gab.