Das Haus Röttler Straße 10 ist ein Haus, das man nicht so leicht findet. Es liegt hinter dem Haus Nummer 8. Von der Terrasse führt ein Treppe bis in den Garten. Das Haus wird derzeit entrümpelt und soll nach dem Willen der Gemeinderäte abgerissen werden. Foto: Christoph Schennen

Der Gemeinderat Maulburg hat sich dafür entschieden, das Haus mit der Anschrift Röttler Straße 10 abzureißen. Es soll Platz machen für drei Reihenhäuser.

Andreas Schauer (planwerkschauer) hat im Gemeinderat die aus seiner Machbarkeitsstudie resultierenden Bebauungsvarianten für das Gebiet rund um die Röttler Straße 10 vorgestellt. Im Frühjahr hat die Gemeinde drei Grundstücke in diesem Areal erworben. Zwei Flurstücke sind innenliegend, das heißt, sie liegen nicht direkt an der Straße. Es gebe eine Baulast von 1998, die den Zugang und die Befahrbarkeit für diese hinteren Grundstücke dauerhaft sichere.

 

Erschließungskosten ermitteln

Nach der Vorstellung hat sich der Gemeinderat einstimmig für den Planentwurf zwei entschieden. Er sieht vier Einfamilienhäuser vor sowie drei Reihenhäuser an der Seite, die zur Zeit mit dem Gebäude zehn bebaut ist. Dieses Bestandsgebäude soll abgerissen werden. „Das Gebäude ist in einem guten Zustand, aber die Technik (Heizung, Elektro) ist erneuerungsbedürftig. Es stehen Sanierungsmaßnahmen an“, teilte Bürgermeisterin Jessica Lang mit. „Ein Vorteil des Abbruchs wäre“, heißt es in der Verwaltungsvorlage, „dass das Grundstück besser neu geordnet und in der Bebauung verdichtet werden könnte.“ Die neuen Häuser sollen über den bestehenden drei Meter breiten Weg an der Röttler Straße erschlossen werden. „Allein schon wegen der Feuerwehr müssen wir ihn auf 3,50 Meter ausbauen“, sagte Schauer.

Der Gemeinderat hat die Verwaltung ebenfalls beauftragt, die entsprechenden Angebote für die Erstellung eines B-Plans im vereinfachten Verfahren einzuholen. Er beauftragte die Verwaltung auch, die Kosten für den Abbruch des Wohnhauses und der vorderen Werkstatt sowie die Erschließungskosten (Wasser, Abwasser, Strom und Ähnliches), welche zur Bebauung des Grundstückes notwendig sind, zu ermitteln. Für den Bebauungsplan wird ein Umweltplanungsbüro engagiert, und es ist ein geotechnisches Gutachten erforderlich. Die Baufläche beträgt 2219 Quadratmeter (m²), die Verkehrsfläche 608 m² und die durchschnittliche Grundstücksgröße 317 m². Variante 1 sieht vier Einfamilienhäuser vor, auf einer Grundstücksgröße von 515 m².

Bürgerin spricht sich für Erhalt eines Baumes aus

Schauer wies bei seiner Präsentation im Gemeinderat auch darauf hin, dass südliche Teilbereiche zweier Flurstücke in Überflutungsflächen eines Hochwassers mit der Stärke „HQ Extrem“ lägen. Das mache das Bauvorhaben aber nicht unmöglich.

Eine Bürgerin schlug vor, das Gebäude für das Dorfgeschehen und für Jung und Alt nutzbar zu machen. Bürgermeisterin Lang verwies darauf, dass für solche Zwecke das Dorfstübli zur Verfügung stehe. Die Bürgerin sprach sich noch dafür aus, den circa 50 Jahre alten Baum als Sauerstoffspender zu erhalten. Schauer sagte, es würden Bäume gefällt, aber der grüne Charakter des Areals und „zwei, drei Bäume“ sollten erhalten bleiben. Ein Umweltplanungsbüro müsse sich den Zustand der Bäume ansehen. Dann wurde noch kurz über die Frage diskutiert, wer das Gebiet entwickeln soll.

Christian Leszkowski (SPD) sagte, einen Investor brauche es dafür nicht, die Gemeinde solle es selber vermarkten, wie sie das schon „Im Brühl“ gemacht habe. „Unterm Strich soll ein gute Zahl stehen und eine für die Gemeinde sinnvolle Entwicklung“, fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende. Markus Meßmer (Wir für Maulburg) sagte, dass man über das gesamte Gebiet einen Plan lege, sei sinnvoll.