Auf Manfred Herzner (Mitte) folgen Ulrich Köngeter (rechts) und Sven Kieninger an die Spitze des Turnvereins 1848 Villingen. Foto: Heinig

Beim Turnverein 1848 Villingen sind die Weichen neu gestellt. Mit Ulrich Köngeter und Sven Kieninger wählte die Mitgliederversammlung zwei neue Vorstände, die im Doppelpack auf Manfred Herzner folgen.

VS-Villingen - Herzner selbst hatte sich auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht und dafür den ehemaligen Geschäftsführer Ulrich Köngeter gewonnen. Er sei vom Konzept des Vereines überzeugt, dass über den Breitensport erfolgreich Leistungssportler wie zuletzt den Deutschen Hallenmeister U23 über 800 Meter, Adrian Hengstler, heranzieht, sagt Köngeter, der seit 2003 Mitglied ist. Außerdem öffne der Sport Türen für eine analoge Kommunikation vor allem mit der digitalisierten Jugend.

An Köngeters Seite wird zukünftig und in Doppelfunktion Sven Kieninger den mit rund 2500 Mitgliedern größten Sportverein der Stadt führen. Kieninger ist seit 2013 auch Geschäftsführer. In dieser Zeit entwickelte sich der Verein enorm weiter und legte zuletzt vor allem im Bereich Reha-Sport zu.

175-Jahr-Feier 2023 und Hallenneubau

Nach den Herausforderungen, die die Coronapandemie für die Vereinsorganisation mit sich brachte, stehen nun neue an: die 175-Jahrfeier im nächsten Jahr und gemeinsam mit der Stadt endlich auch der Neubau einer Mehrzweckhalle auf dem Areal des Sportplatzes im Goldenbühl. Die Planungsmittel sind bereits für dieses Jahr im städtischen Haushalt eingestellt. Das Vereinsjubiläum wird von einem demnächst zu bildenden Festkomitée geplant und soll laut Kieninger einen "Sportcocktail", etwas größeren als gewohnt, einen Festakt und eventuell ein Sommerfest auf dem Hubenloch für Mitglieder umfassen.

Höhere Beiträge

In ihrem Bericht wies Schatzmeisterin Frauke Friedrich-Kohler für 2021 trotz der Einschränkungen des Sportbetriebes durch die Pandemie zwar noch einen finanziellen Überschuss aus, ihr Ausblick auf das laufende Jahr fiel aufgrund der allgemeinen Kostensteigerung, den notwendigen Neuanschaffungen in den Abteilungen und nicht zuletzt auch dem Wiederaufstieg der Volleyball-Damen in die dritte Liga dagegen leicht defizitär aus, sodass man sich im Vorfeld der Versammlung für die Anhebung der Mitgliedsbeiträge ausgesprochen hatte. Mit nur einer Enthaltung wurden folgende Erhöhungen um rund sechs Prozent beschlossen: Kinder bezahlen 70 Euro pro Jahr (zuvor 65), Erwachsene 130 (123) und Familien 235 (222).

Vereinsheim am Hubenloch wird renoviert

Sobald man sich mit der Stadt über eine neue Nutzungsvereinbarung für das Vereinsheim am Hubenloch geeinigt hat, wird dieses renoviert und nach langer Coronapause wieder geöffnet. Allerdings scheidet das bisherige ehrenamtlich tätige Wirteteam rund um den früheren Vorsitzenden Walter Vogel altershalber und auf eigenen Wunsch aus. Geplant ist, den Vereinstreffpunkt künftig einmal pro Woche für alle zu öffnen, intern für Veranstaltungen der einzelnen Abteilungen zu nutzen und außerdem sowohl an Mitglieder als auch Nichtmitglieder für private Feiern zu vermieten.

Manfred Herzner erhält in Kürze Landesehrennadel

Der bisherige Vorsitzende Manfred Herzner wurde verabschiedet. 1978 übernahm der heute 73-Jährige die Abteilungsleitung der Kunstturnriege und saß – mit kurzer Unterbrechung - seit 1997 im Vorstand. 2009 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, ein Ehrenamt, das er mit aller Kraft ausfüllte und dafür sogar nebenberuflich eine dreijährige Ausbildung zum Vereinsmanager absolvierte. Erhalten bleibt Herzner dem Verein bei der Vorbereitung zum Jubiläum, bei der Busorganisation und als Fahrer des von ihm installierten Hol- und Bringdienstes für Senioren zu ihren Bewegungskursen. Beim Bürgerempfang der Stadt am 24. April wird er für seine Verdienste mit der Landesehrennadel ausgezeichnet.

Ehrungen

Besondere Ehre zuteil wurde am Versammlungsabend auch Erika Bielfeldt. Die langjährige Leiterin der Geschäftsstelle und Ehrenamtliche in vielen Bereichen wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Weitere Ehrungen: 25 Jahre: Peter Bauer, Uta Bergmann, Ines Fackler, Ursula Feldberger, Stephanie Gans, Priska Haas, Christine und Jan Heinzelmann, Simone Hölzle, Marten Kabutz, Hildegard Kortmann, Leonard Kötzel, Werner Mauch, Georgios Reichenberger, Andreas Schießle, Dietmar Schlapansky, Brigitte Specht-Kötzel, Marianne Sperb, Ariane Stalke, Ulrike Steinert, Brigitte Straub. 40 Jahre: Henriette Bachmann, Waltraud Birkenheier, Sigrun Frank, Uwe Nottmann, Ulrike Schießle und Margot Serowy. 50 Jahre: Erika Bielfeldt und Matthias Richter. 60 Jahre: Hilde Wetzka. 70 Jahre: Rita Mädge.