Das Doppelkonzert des Musikvereins Dießen stand am vergangenen Samstag unter einem besonderen Stern. Wie der Vorsitzender Daniel Straub sagte, war es das erste Doppelkonzert in der 100-jährigen Vereinsgeschichte, das der MV als Gastgeber veranstaltete.
Dass der Musikverein die Bühne mit dem Kreisverbandsorchester und Kreisverbandsdirigent Maik Finkbeiner teilen durfte, galt als das Sahnehäubchen auf der Geburtstagstorte Vereins. „Das Kreisverbandsorchester steht für musikalische Qualität von hohem Niveau“, betonte der Vorsitzende.
Auch die Landtagsabgeordnete und neue Präsidentin des Blasmusikkreisverbands, Katrin Schindele, ließ sich das Doppelkonzert nicht entgehen. Sie würdigte das Engagement des Vereins: „Der Musikverein hat über Jahrzehnte etwas aufgebaut, das sich nicht in Zahlen und Noten messen lassen kann.“
Den Auftakt gestaltete das Kreisverbandsorchester, das mit „Sedona“ einen musikalischen Rundblick über die rote Felslandschaft Arizonas lieferte. In kraftvollen Passagen, schillernd und bildgewaltig, brachten die Akteure das Werk zum Ausdruck. Mit „Silva Nigra“ betrat das Orchester heimische Gefilde: Die musikalische Hommage an den Schwarzwald entfaltete sich als mystisches Klanggemälde zwischen dunkler Tiefe und lichter Höhe. Angefangen vom Rufmotiv des Waldhorns setzten sich Trompetenklänge zum wiederkehrenden Thema des Stücks durch, während typische Naturgeräusche des Schwarzwalds Akzente setzten.
Wärme und feierlicher Ernst
Neben „The Last Flight“ und „Virginia“ sorgte das Orchester mit dem Marsch „Und der Rest von Österreich“ für großes Staunen und kam anschließend dem Wunsch einer Zugabe wohlwollend nach. So erklang letztlich die „Hymne an die Freundschaft“, die das Publikum mit aufrichtiger Wärme und feierlichem Ernst in die Pause verabschiedete. Im zweiten Teil des Abends trat der Musikverein Dießen auf den Plan und zeigte unter Leitung von Oliver Martini eindrucksvoll, was seit 100 Jahren musikalisch an nachfolgende Generationen weitergereicht wurde.
Majestätische Landschaften
So brachte die Kapelle mit „Klingendes Land“ die Mehrzweckhalle in Bittelbronn ordentlich zum Beben. Wuchtig und mit beeindruckender Klanggewalt brachten die Protagonisten auf der Bühne den typischen österreichische Charakter des Werks, durchdrungen von Melancholie und Lebensfreude, mit purer Spielfreude zum Ausdruck. Nicht weniger imposant gestaltete sich die Darbietung von „Eiger“, womit die Besteigung des gleichnamigen Bergriesen packend umgesetzt wurde. Wechselnde Klanglandschaften – mal kraftvoll und kantig, dann wieder weit und ruhig – ließen vor dem inneren Auge das imposante Bergpanorama entstehen. Das darauffolgende Werk „Music“ galt als Hommage an die Musik selbst. Dass der berühmte Refrain des Songs – „Music was my first love and will be my last“ – den Mitgliedern der Kapelle sprichwörtlich aus dem Herzen spricht, konnten die Besucher deutlich hören und spüren.
Festzeltstimmung kehrt ein
Mit „Auf der Holzebene“ (Mathias Gronert) kehrte schließlich Festzeltstimmung ein. Der Marsch animierte das Publikum zum Klatschen, was sich durch die weiteren Stücke des Abends zog. So verabschiedete sich der MV zunächst mit „Allgäuland“ – ein Stück voller musikalischer Weite und Heimatgefühl, das mit einem mächtigen Schlussakkord in den Applaus des Publikums mündete. Natürlich durfte die Zugabe nicht fehlen.