Wenn der Musikverein „Cäcilia Lützenhardt“ zusammen mit seiner Formation „Schwarzwälder Top Sound Music“ zu einem Doppeljubiläum einlädt, ist nicht nur das halbe Waldachtal unterwegs.
Auch die Fans allerbester Unterhaltungsmusik scheuen keine weiten Wege, um bei so einem Ereignis mit dabei zu sein.
Dietmar Harr feiert ein Doppeljubiläum mit dem MV Ein Doppeljubiläum deshalb, weil Dietmar Harr seit 30 Jahren den Musikverein und seit 20 Jahren die „Schwarzwälder Top Sound Music“ dirigiert. Am Samstagabend war es so weit und die Verantwortlichen um Vorstand Markus Vees und Harr selbst, durften sich über einen sehr gut gefüllten Saal im Haus des Gastes freuen.
Hohe Erwartungshaltung wird voll und ganz erfüllt Man konnte direkt beim Eintritt in die Halle spüren, dass die Vorfreude auf einen schönen Abend, verbunden mit einer gewissen Erwartungshaltung der Besucher hoch war und – um es vorwegzunehmen – auch voll und ganz erfüllt wurde. Das Band der Verbundenheit war vom ersten Ton an, der gespielt wurde da und die vielen Informationen, die Dietmar Harr zwischen den Stücken gab, schafften Vertrautheit. „Ja, ja, daran kann ich mich gut erinnern“ oder ein „Ach so, so war das“, mag in so manchem Zuhörerkopf aufgeblitzt sein, als Harr einen kurzen Abriss über die vergangenen 30 Jahre der „Cäcilia“ und seines Lieblingsprojektes „Schwarzwälder Top Sound Music“ gab. (Wir haben in zwei Vorberichten diese Geschichte skizziert.)
Hinter scheinbarer Leichtigkeit steckt sehr viel Probearbeit Das er und all seine Musiker mit Herzblut und jeder Menge Engagement dieses wunderbare Hobby betreiben, wurde dann bei jedem Stück, dass sie an diesem Abend spielten, mehr als deutlich. Was jedoch besonders erstaunte, das war die scheinbare Leichtigkeit, hinter der sehr viel Probearbeit steckt, mit der sie auch die kompliziertesten Arrangements über die Lautsprecher schickten. Egal ob sie Stücke von James „Hansi“ Last, von Abba oder Udo Jürgens, Blasmusik-Klassiker von Slavko Avsenik oder Big-Band-Titel im Stil von Günter Norris und Max Greger in ihrer eigenen musikalischen Sprache interpretierten, es war immer so nah am Original, dass man es fast nicht glauben konnte.
Locker unter der Rubrik „Großes Kino“
Selbst Welthits wie die große Ballade „Music“ von John Miles, die der Waldachtaler Allround-Udo (Claudio Roncaldi) der sowohl als Udo Lindenberg als auch als Udo Jürgens eine prima Figur macht, voller Inbrunst in der Original-Tonart sang oder Abbas Dank an die Musik „Thank you for the Music“, gesungen, ach was, zelebriert von der jungen Sängerin Vanessa Schweizer, konnte man locker unter der Rubrik „großes Kino“ zusammenfassen.
Wer die Augen schloss, landete im Original Egal was gespielt und gesungen wurde, wer die Augen schloss und zuhörte landete im Original. Selten hat eine Formation mit ihrem Bandnamen „Schwarzwälder Top Sound Music“ den Nagel so auf den Kopf getroffen. Top Sound Music war den ganzen Abend über Programm.
Trompeter Wilfried Steeb und Dietmar Harr glänzen Wie schön instrumental gespielte Titel sein können, unterstrichen die Trompeter Wilfried Steeb und Dietmar Harr. Steeb spielte Frank Sinatras „My Way“ und Harr dankte seiner Frau, die all die Jahre hinter ihm stand in denen er seiner Musikleidenschaft frönte und den Verein zu dem machte, was er heute ist, zu einem musikalischen Botschafter des Waldachtals, mit dem Super-Klassiker „One moment in Time“.
Startschuss für eine lange Partynacht Als sie dann zum Ende des ersten Unterhaltungsblocks das zu Gründerzeiten Undenkbare möglich machten und den Glenn Miller Hit „In the Mood“ spielten, gab es im Publikum kein Halten mehr. Das erste Tanzpaar stürmte das Parkett und gab damit den Startschuss für eine lange Partynacht bei Top-Sound Music aus dem Schwarzwald. Besser kann das Doppeljubiläum eines Musikvereins gar nicht mehr über die Bühne gehen.
Musiker schaffen unvergessliche Augenblicke
Momente werden zu etwas einzigartigem So sah es auch Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi, die die Grußworte der Gemeinde überbrachte. „Ihr macht mit eurer Musik immer wieder Momente zu etwas einzigartigem und schafft so unvergessliche Augenblicke“ hob sie hervor.
Auf den Sound will man nur sehr ungern verzichten Einen ganz kleinen Wermutstropfen musste Harr doch in diesen wunderbaren Cocktail aus toller Musik und guter Stimmung gießen. „Wir feiern heute mein 30-jähriges Jubiläum als musikalischer Leiter dieses wunderbaren Vereins. Eigentlich der richtige Moment um dieses Amt in jüngere Hände zu geben, doch leider ist niemand da, der diese Aufgabe übernehmen möchte“, bedauerte er, versprach jedoch, solange die Kraft reicht, weiterzumachen. Und das ist gut so, denn auf den Sound aus dem Waldachtal will man nur sehr ungern verzichten.
Ehrungen beim MV Lützenhardt
Der Vorsitzende und Präsident
des Blasmusikkreisverbandes Freudenstadt, Hans Dreher, der vor wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag feiern durfte, und bereits, im Gegensatz zu seinem Musikerkollegen Dietmar Harr, einen Nachfolger für sein Amt gefunden hat, übernahm die ehrenvolle Aufgabe, die Jubilare des Vereins zu ehren.
Für 10 Jahre
im Musikverein „Cäcilia“ erhielten Rudi Blöchle, Andi Morlock, Louise Kassing, Vanessa Schweizer und Antony Vees die Verbandsehrennadel in Bronze.
20 Jahre
Saskia Winter und Annika Kugler durften sich über diese Ehrung in der silbernen Ausführung freuen, da sie ihrem Musikverein bereits 20 Jahre treu sind.
Doppelt so lange
, also 40 Jahre, ist Stefan Österle in der Kapelle aktiv und erhielt dafür den Ehrenbrief des Kreismusikverbandes und die Ehrennadel in Gold.
Ebenfalls mit dem Ehrenbrief
, jedoch mit der Nadel in Gold mit Diamant, wurden Uwe Denner, Rudi Seeger und Robert Winter geehrt, die seit nunmehr 50 Jahren im Waldachtaler Musikverein mit von der Partie sind.
Dirigentenehrennadel
Doch damit nicht genug. Hans Dreher hatte noch eine ganz außergewöhnliche Ehrung im Gepäck. Er durfte den Star des Abends, den Multi-Instrumentalisten Dietmar Harr 30 für seine 30-jährige Dirigentenarbeit mit der Dirigentenehrennadel in Gold mit Diamant auszeichnen.