Gewusst wie: Am Ende fanden alle Platz auf dem Gruppenbild. Foto: Schweizer

Ein großer Erfolg war am Wochenende das Donauschwabenfest in Tailfingen, zugleich Landestreffen und Trachtenfest des Albstädter Ortsverbandes.

Albstadt-Tailfingen. Ursprünglich hatte der Albstädter Ortsverband der Landsmannschaft ein ganz normales Donauschwabenfest mit einigen auswärtigen Gästen konzipiert – doch dann hatte das Projekt eine unerwartete Dynamik angenommen: Nach der zweijährigen Pandemie-Zwangspause hatten die Kulturgruppen der donauschwäbischen Verbände massiven Nachholbedarf in punkto Auftritte, und so geriet das bescheidene Albstädter Projekt unter der Hand zum Landestrachtenfest – eine hohe Ehre für den Albstädter Ortsverband mit seinen 147 Mitgliedern, der er sich jedoch gewachsen zeigte. Allen voran Matthias Schwarz – der Vorsitzende war das ganze Festwochenende lang voll gefordert und kam kaum zum Durchschnaufen.

Zwei Heimatstuben als Attraktion

Gefeiert wurde im inzwischen nicht mehr ganz neuen Domizil in der Vogelsangstraße auf Langenwand, wo die Donauschwaben Albstadt vor zwei Jahren ein neues Zuhause gefunden hatten. Rechtzeitig zum großen Treffen waren die letzten Arbeiten in der ehemaligen Trikotfabrik abgeschlossen und die Heimatstuben Franzfeld und Weprowatz mit knapp 30 lebensgroßen und über 40 kleineren Puppen fertig geworden. Die Präsentation weiblicher Festtagstrachten und etlicher Alltagstrachten beiderlei Geschlechts wurde von den Gästen aus ganz Deutschland und sogar aus Übersee mit viel Lob bedacht, desgleichen der große Kultursaal, der am Samstagabend als Tanzboden genutzt wurde. Matthias Schwarz hatte das Fest am Samstagnachmittag im Beisein einiger Tanz- und Trachtengruppen eröffnet, um 18 Uhr übernahm Sängerin "Silke Pur" die Bühne und sorgte beim Schwabenball im Festzelt für Stimmung. Das Publikumsinteresse war groß; Matthias Schwarz durfte zufrieden sein – und war es auch.

Das Gruppenfoto – eine Herausforderung

Auch die benachbarte St.-Franziskus-Kirche war bei der Messfeier am Sonntagmorgen voll besetzt; Pfarrer Hans-Joachim Fogl stellte das Thema Gastfreundschaft in den Mittelpunkt seiner Predigt. Danach galt es die anspruchsvolle Aufgabe zu lösen, von folgenden Trachten- und Tanzensembles ein gemeinsames Gruppenfoto aufzunehmen: den Donauschwäbischen Jugendtanzgruppen aus Cincinnati und Detroit in den USA – sie wurden von ihren Vorsitzenden Glenn Herold und Ed Tullins angeführt – , der Tanz- und Trachtengruppe HOG Miletitsch/Schönaich, der Jugendtanzgruppe, der Gesangsgruppe und dem Tanzkreis der Donauschwaben Mosbach, den Donauschwäbischen Tanz- und Folkloregruppen aus Reutlingen, Gomaringen und Albstadt; der Tanzgruppe KV Singen/Konstanz Banater Schwaben sowie er HOG Darowa/Spaichingen Banater Schwaben. Anschließend zogen zum alle zum Festzelt – kein langer Umzug, aber dafür ein ganz besonders farbenprächtiger.

"In der ganzen Welt zu Hause"

Im Zelt wurden die Festteilnehmer vom Schirmherrn begrüßt: Oberbürgermeister Klaus Konzelmann wertete das große Publikumsinteresse als Indiz für die Bedeutung, die Tradition und Brauchtum nach wie vor beigemessen werde. Mit viel Arbeit und Schweiß habe die Landsmannschaft einen neuen Begegnungsort für sich geschaffen, der gewiss rasch überregionale Bedeutung gewinnen werde. Die Übernahme der beiden Heimatstuben bedeute auch eine Bereicherung der Museumslandschaft in Albstadt. "Ich wünsche dem Kulturhaus der Donauschwaben, dass es sich zum wichtigen kulturellen Mittelpunkt entwickelt und sich überregional etabliert." Dies um so mehr, da die Donauschwaben in der ganzen Welt zu Hause seien, wie der Besuch der Jugendtanzgruppen aus Cincinnati und Detroit belege.

Abschließend überreichte der OB Matthias Schwarz einen Scheck als Zuschuss, und Mariana Peric-Kirschenheuter, die Bundes- und Landesjugendleiterin, sowie Hans Supritz, der Bundes- und Landesvorsitzende, sprachen Grußworte. Es folgte ein buntes Nachmittagsprogramm mit Tänzen der Trachtengruppen; musikalische Unterhaltung bot das Original Banater Echo.