Vor dem Donaueschinger Rathaus laufen die letzten Vorbereitungen für den Donauquellsommer. Beim Startschuss dabei sind auch Oberbürgermeister Erik Pauly (von links), Bauamtsleiter Jochen Amma und Projektmanager Manuel Kienzler. Foto: Daniel Vedder

Der Startschuss fällt am Sonntag, 1. Juni, mit Musik, Essen und Freibier.

Eine Holzhütte steht schon bereit auf dem Donaueschinger Rathausplatz. Ihr gegenüber haben auch eine kleine Bühne sowie eine begrünte Sitz-Oase schon ihre Plätze bezogen. Noch verhüllt sind dagegen die Straßenschilder zwischen Karlstraße und Lehenstraße. Wenn sie am Sonntag, 1. Juni, enthüllt werden, wird der Bereich vor dem Rathaus zur Fußgängerzone. Denn dann startet mit dem Donauquellsommer eine bis Ende August andauernde Phase, in der die Verwaltung an drei Orten entlang der Karlstraße die Stadt mit Leben füllen will.

 

Im März 2025 brachte die Verwaltung den fertigen Plan durch den Gemeinderat, ein besonderes Programm auf die Beine zu stellen. Seitdem gab es aber auch von Seiten der anliegenden Händler Kritik, dass der Zeitplan zu kurzfristig gewesen sei, um eine ordentliche Zahl Veranstaltungen zu organisieren. „Das war recht sportlich, aber wir haben in sehr kurzer Zeit ein sehr attraktives Programm auf die Beine gestellt“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly vor dem Startschuss. „Ich glaube, man wird hier jetzt eine tolle Zeit erleben können.“

Bisher gibt es laut Bauamtsleiter Jochen Amma, der den Veranstaltungssommer mit plant, etwa 50 sichere Veranstaltungen. Neben bekannten Feierlichkeiten wie dem Donauquellfest und Gregorifest am 28. und 29. Juni, stehen diverse musikalische Auftritte, Partys, ein Open-Air-Kino oder auch Aktivitäten wie ein Parcours-Training an. „Außerdem stehen wir mit vielen Interessenten noch in Kontakt. 15 bis 20 Anfragen stehen noch offen“, so Amma weiter. Die Stadt sei überrascht, wie sich das Interesse entwickelt hat. „Anfangs hielt es sich noch bedeckt, aber mittlerweile bekommen wir täglich neue Anfragen.“

OB Pauly hofft nun darauf, dass sich das Programm mit dem Startschuss weiter füllt: „Wenn das Ganze beginnt, wird es auch noch bekannter werden.“ Wie genau sich das Interesse in den drei Monaten entwickeln wird, kann Pauly nicht einschätzen, „ich hoffe aber auf starke Beteiligung“.

Weitere Ideen gefragt

Dabei helfen soll der große Startschuss diesen Sonntag. Ab 13 Uhr gibt es auf dem Rathausplatz Musik, Essen und Freibier. Gesucht werden weitere Vereine, Gruppen, Musiker oder einzelne Personen mit Ideen für Veranstaltungen.

Die Bühne auf dem Rathausplatz steht: Hier soll die Stadt bis Ende August, etwa mit Live-Musik, belebt werden. Foto: Daniel Vedder

Neben dem Rathausplatz bekommen auch die Karlstraße vor der Stadtkirche sowie der Hanselbrunnenplatz eine Verschönerung mit verschiedenen Möbeln wie Sitzbänken oder Liege-Oasen. Wenn man in den Veranstaltungsplan der Stadt blickt, ist letzterer allerdings weiterhin nicht vertreten. „Der Fokus lag bisher auf den großen Plätzen. Der Hanselbrunnenplatz bietet dagegen nicht so viel Raum“, sagt Projektmanager Manuel Kienzler. Er geht deswegen davon aus, dass der Platz auch nicht oft im Kalender auftauchen wird.

Mehr Zeit in der Stadt verbringen

Für OB Pauly stehen die Veranstaltungen auch nicht alleine im Zentrum des Konzepts. „Es geht nicht darum, dass man jeden Tag einen vollen Plan vorlegt.“ Vielmehr wolle man mit der temporären Umgestaltung der Plätze die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigern. Alleine das vom Land ausgeliehene Stadtmobiliar soll die Leute schon dazu bringen, mehr Zeit in der Innenstadt zu verbringen, ohne einen konkreten Konsum-Grund zu haben – und damit für Akzeptanz sorgen.

Sitzoasen, wie hier vor dem Rathaus, sind Teil des Veranstaltungssommers. Foto: Daniel Vedder

Für die Zeit des Donauquellsommers richtet die Stadt mehrere permanente Toiletten-Bereiche in der Nähe der Veranstaltungszonen ein, zum Beispiel gegenüber dem Hanselbrunnenplatz. Viele Gastronomen an Karlstraße beteiligen sich allerdings auch bei der Aktion „Nette Toilette“, wie Bauamtsleiter Jochen Amma sagt. Die Stadt beteiligt sich im Zuge der Aktion an den Reinigungskosten, und manche Lokale erlauben auch Menschen, die nicht bei ihnen einkehren, ihre Toiletten zu benutzen. Teilnehmende Lokale sind mit einem Aufkleber am Eingang gekennzeichnet.

Wann der Donauquellsommer für den OB ein Erfolg wäre? „Ich würde mich freuen, wenn die Leute gerne in die Stadt gehen und sagen, es war ein toller Sommer in Donaueschingen.“

Es ist ein Versuch

Die Stadt wolle mit dem Konzept testen, ob man die Leute länger in der Innenstadt halten und somit auch dem Einzelhandel helfen kann. Die Sorge, dass die Sperrungen am Rathaus und an der Stadtkirche, Leute eventuell eher abschrecken könnten, auf die Karlstraße zu kommen, teilt der OB nicht. Wahrscheinlich werde es ein paar Tage dauern, bis alle verstanden haben, wie es läuft, sagt er. Er ist aber zuversichtlich, dass schnell klar wird, dass weiter alles gut erreichbar bleibe.

Verkehr wird umgeleitet

Das ist geplant
Von 1. Juni bis 31. August richtet die Stadtverwaltung an drei Orten entlang der Karlstraße Veranstaltungszonen ein. Am Rathausplatz, vor der Stadtkirche sowie am Hanselbrunnenplatz stellt die Verwaltung vom Land ausgeliehenes Mobiliar auf, etwa in Form von Sitzbänken, Pflanzenkübeln, Liege-Oasen oder Service-Punkten für Fahrräder. Da die Flächen am Rathaus und vor der Stadtkirche auf der Karlstraße liegen, werden dort Fußgängerzonen eingerichtet und der Verkehr rund um die Plätze wird bis Ende August um diese Plätze herum geleitet. Geschäfte und Parkplätze entlang der Karlstraße sollen allerdings weiterhin auch mit dem Auto erreichbar sein.