Schonachs Olympiasieger Hans-Peter Pohl macht nach dem Wettkampf für Fans von Fabian Rießle ein Erinnerungsfoto. Foto: Schwarzwälder Bote

Nordische Kombination: Tausende Fans feuern Weltelite beim 52. Schwarzwaldpokal und Weltcupfinale an.

Schonach - Kaiserwetter hatten die Schonacher am Samstag zur 52. Auflage des Schwarzwaldpokals. Schon morgens ragte die Langenwaldschanze in einen stahlblauen Himmel.

Dementsprechend glückliche Mienen sah man allerorts bei den Organisatoren sowie den zahlreichen Helfern der Gemeinde und des Skiclubs Schonach. Dementsprechend groß war auch die Resonanz bei den Wintersportfans aus nah und fern. Schon zum Probedurchgang, der um 11 Uhr startete, strömten die Zuschauer von allen Seiten zur Schanze. Vom großen Ansturm zeugten auch die vielen Autos, die in ganz Schonach und entlang der Kreisstraße Richtung Schönwald parkten.

An der Wettkampfstätte wurden die geschätzten 6000 Zuschauer von Stadionsprecher Jens Zimmermann begrüßt, der den Schwarzwaldpokal als "Wimbledon der nordischen Kombination" betitelte.

Der Probedurchgang war allerdings vor allem für die Weltelite der Nordischen Kombinierer ein Geduldsspiel. Zwar wärmte die Sonne, jedoch sorgte auch starker Wind immer wieder für längere Pausen zwischen den einzelnen Springern. Die Zuschauer störte das nicht groß, ließ es sich doch in der Sonne an der Schanze gut aushalten und für musikalische Unterhaltung war durch die " 18-Stunden Musiker" aus Sulz ebenfalls gesorgt.

Letztendlich musste der Probedurchgang abgebrochen werden, damit man pünktlich mit dem Wertungsdurchgang beginnen konnte. Doch auch dieser zog sich aufgrund der herrschenden Windbedingungen in die Länge, so dass die Zeit bis zum Start des Langlaufwettkampfs im Wittenbach knapp wurde.

Wohl selten hatte man dort oben solch eine tolle Kulisse gesehen. Weit über 7000 Zuschauer fanden sich auf den Tribünen und nahezu an der ganzen Strecke ein. Das Schneefest musste man aus erwähnten zeitlichen Gründen kurzhalten. So gab es nur einige kleine Interviews und ein Gewinnspiel, bei dem die Zuschauer Eintrittskarten in das Solemar in Bad Dürrheim und Nudelpakete eines Sponsors gewinnen konnten.

Dann war auch schon Zeit für die Vorstellung der Nationen. Wie an der Schanze übernahm der Nachwuchs des Skiteams Schonach-Rohrhardsberg die Präsentation mit den Flaggen. Im Langlaufstadion drehten die jungen Sportler eine Runde vor den voll besetzten Zuschauerrängen.

Pünktlich um 14.15 Uhr starteten die Kombinierer zum Langlauf, viermal mussten diese die anspruchsvolle Strecke durchlaufen, angefeuert durch die vielen Fans. Zu deren Bedauern hatten die deutschen Teilnehmer mit dem Podestplätzen diesmal nichts zu tun.

Bei der Siegerpräsentation mit dem Präsidenten des deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, DSV-Präsident Franz Steinle, Schonachs Bürgermeister Jörg Frey und SC-Vorsitzendem Gunter Schuster, stand der Japaner Akito Watabe ganz oben. Er durfte zum ersten Mal den Schwarzwaldpokal in Empfang nehmen und freute sich sichtlich darüber.

Damit bleibt der wertvolle Pokal weiterhin in Schonach. Denn bei einem weiteren Sieg von Eric Frenzel, der die vorigen beiden Jahre den Wettbewerb gewann, hätte der Olympiasieger den von Klaus Ringwald geschaffenen Pokal mit nach Hause nehmen dürfen.

Am Sonntag ging es beim Weltcupfinale der Kombinierer an der Langenwaldschanze und im Wittenbach in den zweiten Wettkampf-Tag, auch hier herrschte an den Sportstätten bei traumhaften Bedingungen Volksfest-Charakter. Die Massen strömten noch mehr ins Skidorf. 6000 bis 7000 werden es wohl an der Schanze gewesen sein und vom Veranstalter geschätzte rund 10 000 Zuschauer, die auf den Tribünen und teilweise in mehreren Reihen an der Strecke die Sportler anfeuerten.

Der für die Skizunft Breitnau startende Fabian Rießle wollte in Schonach unbedingt gewinnen. Nach einer furiosen Aufholjagd kam er letztendlich als Dritter ins Ziel. Zudem nahm einer der großen Kombinierer am Wochenende Abschied. Björn Kircheisen sagte "tschüss", und das ausgerechnet an dem Ort, an dem seine Karriere 2002 mit zwei Junioren-Weltmeistertiteln so richtig ins Rollen kam.