Ortsvorsteher Reinhard Müller hat das Projekt Hochwasserrückhaltebecken maßgeblich begleitet. Foto: Jörger Foto: Schwarzwälder Bote

Vorstellung: Stadtgeschichten sind am 13. April zu sehen / Inselbewohnerin erzählt von ihren Erinnerungen

Sandsäcke füllen: Das gehörte früher zu den maßgeblichen Aufgaben der Wolterdinger Feuerwehr. Schließlich war die Gefahr eines Hochwassers in dem Ort, der nicht nur an der Breg liegt, sondern der auch von dem kleinen Fuß in zwei Hälften geteilt wird, immer hoch.

Donaueschingen (jak). Denn die Breg scheint friedlich durch den Ort zu fließen, aber sie kann auch anders. Unvergessen sind der 14. und 15. Februar 1990 als die ganze Baar vom Jahrhunderthochwasser betroffen war. Doch Wolterdingen traf es damals besonders hart. Zwei Tage lang kämpften die Bewohner gegen die Wassermassen, viele Häuser versanken in den Fluten. Schlamm, Dreck und kaputte Einrichtungsgegenstände beschäftigten die Wolterdinger tagelang, die Auseinandersetzungen mit den Versicherungen dauerten jahrelang.

23-Millionen-Projekt wirkt sich auf gesamte Baar aus

Seit das Hochwasserrückhaltebecken in Betrieb ist, hat sich vieles geändert. Heute muss die Feuerwehr beispielsweise keine Sandsäcke mehr füllen, sondern nur noch die Beschilderungen und die Dammbalken anbringen, wenn in Hammereisenbach der entsprechende Pegel erreicht ist und mit dem Einstauen in Wolterdingen begonnen wird. Doch das 23-Millionen-Projekt wirkt sich nicht nur auf das Hochwasser in Wolterdingen aus, sondern auf die ganze Baar.

Und so darf das Thema natürlich nicht bei den Donaueschinger Stadtgeschichten fehlen, die als Multimedia-Show am Samstag, 13. April, erstmals in den Donauhallen zu sehen sein werden. Einer der vielen Programmpunkte wird die Geschichte "Sicher hinterm Damm – Wolterdingen besiegt das Hochwasser" sein.

Annemarie Hodapp, die auf der Insel wohnt, wird über ihre Erinnerungen berichten. Und auch Jürgen Breuer, der mit seinem Betrieb nur einen Monat vor dem Jahrhunderthochwasser in das Wolterdinger Gewerbegebiet gezogen war, blickt auf den Februar 1990 zurück. Lothar Schorpp, Gruppenführer bei der Wolterdinger Feuerwehr, wird einen Einblick in die Arbeit der 48 Männer, die während des Hochwassers im Einsatz waren, geben.

Doch eine Multimedia-Show ist weit mehr, als Interviews mit den Zeitzeugen: Rainer Jörger, der das Format schon in vielen Städten erfolgreich etablierte, hat für den Filmbetrag, der an diesem Abend gezeigt wird, auch viele Luftaufnahmen und historische Fotos verwendet. Hinzu kommt dann auch noch ein Interview auf der Bühne des Mozartsaals: Ortsvorsteher Reinhard Müller wird vom langen Weg berichten, der nötig war, um das Hochwasserrückhaltebecken bauen zu können. So mussten beispielsweise zuerst die Sportanlagen des FC Wolterdingen und des Tennisvereins verlegt werden.

Karten für die die Donaueschinger Stadtgeschichten, die am 13. April ab 19 Uhr in den Donauhallen zu sehen sein werden, sind bei der Tourist-Information Donaueschingen sowie bei allen Verkaufsstellen des Kulturtickets Schwarzwald-Baar-Heuberg zum Vorverkaufspreis von zwölf Euro erhältlich. Schüler, Studenten und Schwerbehinderte zahlen zehn Euro und Kinder bis elf Jahre sechs Euro.