Informationsabend über derzeitige Situation. Weitere drei Gebäude sollen genutzt werden.
Donaueschingen - Rund 400 Donaueschinger informierten sich gestern Abend über die Notunterkunft und die Unterbringung von Asylbewerbern in der Stadt. Sie erfuhren viel über die aktuelle Situation, die Not an Unterkünften, die verzweifelte Suche des Landes und des Regierungspräsidiums nach geeigneten Gebäuden.
Sie erfuhren auch, dass der Schwarzwald-Baar-Kreis momentan im Vergleich zu anderen Kreisen noch genügend Unterkünfte hat, aber auch hier wohl in zwei Monaten alle vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Auch die Vorgeschichte mit der mangelhaften Kommunikation des Landes wurde noch einmal rekapituliert.
Scheinbar kamen alle Informationen auf den Tisch. Doch was die Bürger an diesem Abend, der doch der umfassenden Information dienen sollte, nicht erfuhren: Es gab am Mittwochnachmittag ein Gespräch zwischen Wolf-Dietrich Hammann, Ministerialdirektor im Integrationsministerium des Landes und Bürgermeister Bernhard Kaiser. Dieser teilte gestern Morgen den Inhalt dieser Unterhaltung mit: Im Quartier Lyautey sollen möglichst lange und möglichst viele Flüchtlinge untergebracht werden. Derzeit wohnen in der Notunterkunft 313 Flüchtlinge, die Zahl soll noch steigen.
Drei Gebäude im Gespräch
Neben den beiden schon in Anspruch genommenen Gebäuden an der Friedhofstraße sollen weitere drei Gebäude genutzt werden. Es handelt sich laut Kaiser um das Gebäude unterhalb des derzeitigen Verpflegungsgebäudes, das Gebäude südlich davon und das denkmalgeschützte große Eckgebäude Friedhofstraße/Hindenburgring.
Kurz ließ Hammann diese Information gestern Abend zwar anklingen, jedoch sprach er lediglich davon, dass weitere Gebäude besichtigt wurden. Schon diese Erwähnung sorgte für ein Raunen im Mozartsaal der Donauhallen. Wie konkret das Interesse des Landes an diesen drei Gebäuden jedoch ist, das verschwieg er.