Ortsvorsteher lernen in Seminar bessere Kommunikation mit Immobilienbesitzern

Donaueschingen. Wer ein Ausbluten der Ortskerne verhindern will, braucht die Eigentümer von Häusern und Baugrundstücken. Aber wie spricht man sie am Besten an, wie erfährt man ihre Beweggründe, wie lassen sie sich dafür gewinnen, neuen Nutzungen zuzustimmen? Darum ging es im zweiten Teil des Seminars "Kommunikation bei der Innenentwicklung" für Ortsvorsteher auf der Baar.

Eingeladen hatte das Umweltbüro Donaueschingen. Das Seminar wurde finanziert durch den Gemeindeverwaltungsverband und finanziell gefördert durch das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur. Beim zweiten Termin ging um die Frage, wie in den Orten ein konstruktiver Dialog zwischen Gemeindeverantwortlichen und Eigentümern geführt werden kann. Die Teilnehmer diskutierten darüber, wie Ortsvorsteher im Gespräch mit Eigentümern von leer stehenden oder möglicherweise in Zukunft leer stehenden Gebäuden deren Vorstellungen erfahren können. Gegenseitiges Verständnis muss erreicht werden und gemeinsam müssen Lösungsmöglichkeiten gefunden um die Hindernisse bei der Innenentwicklung zu überwinden

Am Anfang sollten die allgemeine Information der Bürger über Bürgerversammlungen und laufende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stehen.

Eine gründliche Bestandsaufnahme der vorhandenen Flächenpotenziale (Grundstücke, Gebäude) ist die Basis für die Planungen der Gemeinde. Ein solches Flächenkataster soll auch darüber Auskunft geben, welche Eigentümer anzusprechen sind. Eine schriftliche Befragung kann klären, wo ein Besprechungs- und Beratungsbedarf vorhanden ist. Dann aber ist das persönliche Gespräch das geeignete Mittel, um die Interessen der Bewohner und Eigentümer zu erfragen und die Zielsetzungen der Gemeinde zu erläutern.

Als wichtige Bestandteile dieser Strategie sah die Gruppe eigene Initiativen der Gemeinde im Wohnumfeld oder bei Wohnprojekten im Ortskern an. Ein Teilnehmer ist sich sicher: „Wir müssen den Stolz der Bürger auf das eigene Dorf wieder wecken.“ Vorträge über die Dorfgeschichte beim Kaffee oder Exkursionen zu guten Beispielen könnten helfen, das Bewusstsein dafür zu schaffen.

Bei Einzelgesprächen kann es auch sinnvoll sein, die ganze Familie in ein solches Gespräch einzubeziehen, gerade wenn es sich um eine zukünftige Erbengemeinschaft handelt.