Landwirt Patrick Moog (links) kann momentan jede helfende Hand gebrauchen. Freunde wie Fabian Bohn helfen ihm, die Getreideernte der 120 Hektar Ackerfläche einzubringen, die seine Familie bewirtschaftet. Foto: Strohmeier

Wetter beeinflusst Getreide auf unterschiedliche Art und Weise. 12.000 Tonnen passen in die Silos.

Donaueschingen - Seit ein paar Tagen rollen die Mähdrescher wieder und wenn das Wetter hält, ist die Getreideernte 2013 bald eingebracht. Viel Arbeit für Landwirte wie auch für die Mitarbeiter der Raiffeisenzentralgenossenschaft. Die Baar war früher auch als die Kornkammer Badens bekannt. Aus dieser Historie entstand in Donaueschingen einer der größten Getreidespeicher in der Region. 12.000 Tonnen Korn fassen die weithin sichtbaren silbernen Silotürme an den Bahngleisen und im Moment sind dort täglich Überstunden angesagt, Hochsaison. Rund 45 Prozent des Volumens wird mit Weizen gefüllt, es folgt Raps mit zirka 20 bis 25 Prozent. Den Rest teilen sich Winter- und Braugerste wie auch Hafer.

Rückstellmuster wird zwei Jahre aufgehoben

Die Landwirte kommen aus der ganzen Region nach Donaueschingen, um hier ihre Ernte zu verkaufen. Zunächst müssen sie sich in der Schaltzentrale anmelden, dort bekommen sie eine Schütte zugewiesen. Es werden Proben genommen, und sobald der Anbieter die Freigabe zum Abladen hat, heißt es Luke auf, die Ladefläche des Wagens hydraulisch anheben. Das Korn strömt aus der Öffnung hinunter auf den Gitterboden und verschwindet dort im Nu. So ist auch der größte Anhänger in Sekundenschnelle abgeladen. Von der Schütte geht es mittels Gebläse durch Rohre in die Kammern der Metallsilos. Nebenher wird gewogen und ein Rückstellmuster der Lieferung angelegt. "Dies muss zwei Jahre aufbewahrt werden", erklärt Winfried Durner, einer der Verantwortlichen. Bei dieser Probe werden einige Dinge untersucht, unter anderem der Wassergehalt. Liegt der über 14,9 Prozent bedeutet es Abzug für den Landwirt, er muss die Kosten für die Trocknung bezahlen.

Den ganzen Tag liegt über dem Areal ein Geruch von Getreide und Diesel in der Luft. Staub wird ebenfalls bei dem Abladevorgang freigesetzt und man hört das Summen der Gebläse, die das Korn durch die Rohre befördern. Gegen Abend haben die Landwirte ein bisschen mehr Zeit, tagsüber herrscht Hektik, die nächste Fuhre steht an.

Momentan wird vor allem Winterweizen abgeliefert. Er hat eine ordentliche Qualität, ist aber kein Spitzenjahrgang. Dazu war das Frühjahr zu kalt und zu nass, der Juli zu trocken, und dieses trockene Wetter hat vor allem auch die Braugerste beeinflusst. Der Eiweißgehalt wurde nur in wenigen Fällen überschritten, so dass dieses Getreide nicht den Anforderungen entsprach, öfter wurde die notwendige Korngröße unterschritten, das lag vor allem an dem fehlenden Regen im Juli. Winfried Durner will aber noch keinen absoluten Trend für die Braugerste davon ableiten, denn bei dieser Sorte hat die Ernte erst begonnen und er tippt eher darauf, dass im Moment die ungüstigen Anbaulagen abgeliefert werden.

Die Landwirte selbst sind nur teilweise zufrieden, im Frühjahr hat die lange Regenperiode und die kälte dafür gesorgt, dass die jungen Pflanzen nicht wuchsen oder absoffen auf dem Acker, die Trockenheit war auch nicht vorteilhaft. Einer, der an diesem Tag im Stress ist, ist Patrick Moog. Die Familie bewirtschaftet 120 Hektar Ackerfläche und hat 60 Kühe im Stall stehen. Da wird in der Saison jede helfende Hand benötigt von Freunden und der Familie.